Post Punk hat in den letzten Jahren wieder einiges an Popularität zugelegt. Das Problem der Bands, die sich diesem Genre verschrieben, ist es, nicht zu klingen wie Joy Division & Co. Diese Klippe umschiffen die Chemnitzer L’Appel Du Vide gekonnt. Wenn man denn nach Referenzen sucht, dann wird man eher in Richtung Fliehende Stürme fündig, was sicher auch am deutschsprachigen, etwas monotonem Gesang liegt.
Treibende Bass-Schlagzeug-Sektion, perlende bis sägende Gitarren, gequält-aggressiv vorgetragene Texte – das klingt schon eher nach einer dunklen Spielart des Punk als nach in Selbstmitleid badender Gruftimugge. Dabei setzt der Vierer bei aller vordergründiger Destruktivität auch auf nachvollziehbare Melodien. Inhaltlich konzentriert sich die Band mehr auf das eigene Befinden als dass man der Gesellschaft den lyrischen Stinkefinger zeigt. Leider versteht man die Texte nicht immer allzu gut.
Womit wir bei einem typischen Manko einer Demo-Aufnahme wären – der Sound. Es mag an meiner Technik liegen, der Sound bei Bandcamp klingt wesentlich dünner aber auch etwas weniger dumpf. Produktionstechnisch kann man hier also noch einiges machen, gute Ansätze sind auf jeden Fall vorhanden. Ich hoffe, bald wieder was von L’Appel Du Vide zu hören oder sie mal live zu sehen. Chemnitz ist ja nur einen Katzensprung entfernt. Wenn die verka…te Coronakrise vorbei ist ergibt sich sicher die Gelegenheit, die Live-Umsetzung der Stücke zu begutachten. Ich verspreche mir ein energetisches Set…
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