debil

debil von lateinisch: debilis, schwach
Wird im Deutschen verwendet für „geistig behindert, geistesschwach, blöde“

Warum nennt jemand sein Fanzine „debil“, seine Aktionen „club|debil“?

Ursprünglich bestand die Idee hinter dem Namen debil für mein Fanzine darin, einen Namen zu wählen, der sich nicht sofort einer Szene zuordnen lässt und vor allem nicht so bierernst ist. Über die Jahre hat noch eine weitere Bedeutung des Wortes „debil“ für mich an Bedeutung gewonnen, die Deutung als „beschränkt“.

Tatsächlich gehe ich davon aus, dass jeder Mensch beschränkt ist, selbst das Supergenie. Niemand kann auf allen Gebieten gleich gut sein, alles wissen und können. Sich selbst der eigenen Beschränktheit bewusst zu sein, ist aus meiner Sicht eine gute Voraussetzung dafür, sich selbst nicht zu über- und andere zu unterschätzen. Und sich auch nicht so wichtig zu nehmen.

Meine Beschränktheit besteht vor allem darin, dass ich nur ein begrenztes Wissen habe und mich auch nur für bestimmte Dinge interessiere, namentlich also für den recht beschränkten Bereich experimenteller Musik. Die aber, wenn sie gut ist, eben genau Beschränkungen aufhebt und den Blick für viele Dinge weitet. Ihr seht, nichts ist, wie es scheint. Selbstverständlich ist Musik nicht mein einziges Interesse aber das musikalische lebe ich hier aus.

In diesem Sinne: Immer schön debil sein…

PS: Auf die falsche Art Debilität stehen wir nicht.

debil sein heißt: Vielfalt durch Einfalt!

 

debil kultur

debil kultur
This picture is an adaption of a grafik made by Jerzy Janiszewski for Solidarnosc union.

Wir sehen unsere Aktivitäten als einen Beitrag zur Kultur an. Eine Unterscheidung zwischen U- und E-Kultur, also Unterhaltung oder ernsthafter Kultur lehnen wir als nicht sinnvoll ab. Ob die von uns propagierten und präsentierten kulturellen Beiträge wertvoll sind oder nicht, kann jeder nur für sich entscheiden. Aus debiler Sicht sind sie vor allem eine Bereicherung, da abseits der oftmals extrem oberflächlichen Mainstream-Kultur. Die Selbstermächtigung des Kunstschaffenden und der DIY-Ethos des Punk sind für uns, neben der subjektiv empfundenen Qualität des Werkes, die wichtigsten Auswahlkriterien. Wir bekennen uns zum underground, der sich aus unserer Sicht dadurch auszeichnet, dass er sich den Marktmechanismen der Verwertungsindustrie weitgehend entzieht und seine eigene Ästhetik und Ideenwelt pflegt. Der club|debil versteht sich als Teil der Struktur, der den Aktiven diese Selbstständigkeit ermöglicht. in diesem Sinne unterstützen wir auch andere Aktive durch Werbung, unsere Anwesenheit und auch durch unsere Mitarbeit an deren Projekten.

3 Kommentare

  1. Hallo. Ich führe ein kleines DIY-Label auf dem die erste Veröffentlichung erschienen ist (Digital & limitiertes Vinyl). Es handelt sich um das Avantgarde Space Kraut Duo Sounds Of New Soma, an dem ich selber beteiligt bin. Ich würde euch gerne das Promo-Material + Bandcamp-DLC per Mail zur Verfügung stellen (auf Wunsch auch Infos + Promo-CD postalisch). Unsere Bandcamp-Seite zum Ansehen: soundsofnewsoma.bandcamp.com
    Wäre schön, wenn ihr Interesse habt etwas zum Album zu schreiben.
    Schönen Gruß & Danke,
    Dirk

  2. Danke für den Kommentar. Ich hab mal reingehört – gefällt mir ganz gut. Auch wenn ich eher mongoloid als alkaloid bin 😉
    Über ein zwei physische Releases würde ich mich freuen, da ich sehr oldschool bin und Platten oder CDs auf- bzw. einlege und nicht so der Festplatten-Dateienschieber…
    Aber ich würde mich auch über einen gebrannten Labelsampler freuen, das geht ja sonst ins Geld. Sehr interessantes Programm!
    https://club-debil.com/impressum/

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