Braune Schafe in der Schwarzen Szene

Dieser Artikel stammt aus dem Jahre 1998 und wurde damals im Fanzine Gossips veröffentlicht. Aufgrund aktueller Diskussionen wird der Text an dieser Stelle einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Der Autor vertritt im Wesentlichen noch die gleichen Ansichten wie zum Zeitpunkt des ersten Erscheinens des Artikels. Änderungen und Hinweise wurden und werden mittels Links ergänzt. Einige der damals in den Fußnoten veröffentlichten Internetlinks sind leider nicht mehr auffindbar und wurden deshalb weggelassen. Soweit es möglich ist, werden wir versuchen die Quellen wieder ausfindig zu machen.

"Bei Phänomenen wie Death In June, Blood Axis und Sol Invictus handelt es sich nicht um Propaganda unverhohlen eindeutiger Neofaschisten… sondern um Schwarzromantiker und Melancholiker, die… eurozentrische, zum Teil sozialdarwinistische Mythen vom todessehnsüchtigen Herrn spinnen. Phantasien, die der angeschlagenen Psyche des Fans effektiv entgegenkommen: Im Konflikt mit den Eltern und der als ödes Mittelmaß empfundenen sozialen Umgebung kitzelt dieses… Retro… am spießbürgerlichen Traum von der berufenen Rasse und Nation….
Die kräftig mit wohlig klingenden Namen angereicherten Kunstwerke des ,Apocalyptic Folk´ (zitiert werden häufig und gerne bedeutungsschwangere Sätze von Nietzsche, Goethe, Lautreamont, Wagner, Heidegger, Ernst Jünger und Georges Bataille) ergeben den Ruch des Elitären, ohne daß notwendig ist, sich über solche Zitate hinaus literarisches philosophisches und historisches Wissen anzueignen. Gerade das bruchstückhafte Wissen macht es der Szene möglich, unter anderem rechte Diskurse zu verwenden, ohne sich über deren Herkunft bewußt zu sein. Das vermeintlich Postmoderne… ist ein fatales Durcheinander, das sämtliche Bilder, Worte und Zeichen sampelt, solange sie nur den Charakter des Erhabenen, Mystischen und Entrückten besitzen: Runen, Masken, Kathedralen, Goethe-Zitate, Armeesymbole, Abbildungen aus medizinischen Fachbüchern und Paraphysik… vermengen sich zu der Selbsteinschätzung, Teilhaber einer großen, alten und ,schweren´ Kultur zu sein – Teil der weißen, europäischen Kultur, die… als eine vom Aussterben bedrohte Kultur erscheint…." usw. usf..
[Testcard 04/97, S. 78ff.]

Ich habe dieses Zitat, welches aus einer Art "überdimensionierten" Fanzine stammt, hier an den Anfang gestellt, da es zwei wesentliche Gedankengänge enthält. Zum einen, daß eine Trennung zwischen propagierten Ideen und der zugrundeliegenden Motivation und zum anderen zwischen einem aktiven Part – dem Künstler – und einem inaktiven Part – dem Konsumenten – also i.A. Leuten wie Dir und mir (wertungsfrei!) – vorgenommen wird. Man kann eben wie so oft im Leben nicht Alle und Alles über einen Kamm scheren… Daher haben ich mich entschieden, den Artikel in vier Teilabschnitte zu gliedern:

1. Die Künstler
2. Die Konsumenten
3. Die Verkäufer
4. Die Reaktionen

1. "Am Anfang war das Wort…" (JOHANNES, 1.1)

Was für Ideen werden also von denen vertreten, die als die braunen Schafe in der schwarzen Szene bezeichnet werden? Am besten versucht man dies an Zitaten/ Liedtexten nachzuvollziehen:
==> Michel Jenkins Moynihan, besser bekannt unter dem Namen Blood Axis:
"…und wir werden das Überbevölkerungsproblem nicht lösen können, solange alles, was einem `Menschen´ ähnelt, als heilig betrachtet wird, und so ein scheinbares `Recht´ auf Existenz hat…" (Sigill Nr.14).
"I have read revionist books which make a good case against the Holocaust `canon´ … But my main problem with the revionists is, that they start with the assumption that killing millions of innocent people is inherently `bad´. I´m inclined more and more to just the opposite conclusion. It´s not as if I´d be upset to find out the Nazis did commit every atrocity that´s been ascribed to them – I´d prefere if it were true."*1

[Angesichts dieses geistigen Erbrechens frage ich mich, wer Mr. Moynihan eigentlich ist. Gott? Oder nur ein 26jähriger amerikanischer Wichser (Verzeihung für die Wortwahl), der traumatische Erlebnisse aus frühester Kindheit in Haß auf die Menschheit umgewandelt hat? Ich tippe mal auf letzteres.]
A1 Artikel Alfred Schober mit Antwort von M.M.

==> Douglas P. (Death In June)
Wegen ihm/ kann diese Welt wieder hoffen/ Wegen ihm/ hat diese Welt einen Freund/ der die Menschlichkeit in allen Leben/ auslöschen wird und einer Rasse hilft/ einem Glaubensbekenntnis/ seine Bedürfnisse zu erfüllen/ so, daß alle sehen können/ daß es wunderbar ist/ sich für etwas einzusetzen/ zu lieben, auszuwählen, zu teilen/ zu lieben, auszuwählen, zu teilen/ Oh beginnen wir doch heute/ zu leben und dafür zu sterben…
(aus "Because Of Him" von der Platte "But What Ends When The Symbol Shatters")

==> Boyd Rice (NON)
"Do you want/ Total War/ Turn man into/ A beast once more/ Do you want/ To rise and kill/ To show the world/ An iron will … Do you want/ Might to prevail/ To kick aside/ The weak and frail/ To smite your foes/ That they may die/ To splatter blood/ Across the sky… (aus "Total War" von "In The Shadow Of The Sword"*2)

Was soll man nun von diesen "großen Worten" halten? Zitate sind natürlich immer auslegbar. Zudem geben die Künstler selten genug Erklärungen dazu, so daß es oft nicht einfach ist, dem Zitat einen Kontext zu geben. Einer von denen, der sich über seine Weltanschauung wenig bedeckt hält, ist letztzitierter Boyd Rice. Der Industrialpionier bezeichnet sich selbst als Sozialdarwinist, eine Idee, die hier einmal beispielhaft beleuchtet werden soll:
Der Sozialdarwinismus geht direkt auf Charles Darwin und seinen "Kampf ums Überleben" zurück. Darwin hatte (im dritten Kapitel seines Buches "Der Ursprung der Arten") ausgeführt, daß nur jene Arten überlebt hätten, die sich mit wilder Entschlossenheit gegen jede Konkurrenz verteidigten. 1871 entwickelte er diese Theorie
im Buch "Der Aufstieg des Menschen" weiter und formulierte die These, daß die zivilisatorischen Fortschritte des 19. Jh., speziell auf dem Gebiet der Medizin den natürlichen Ausleseprozeß störten, es sei denn, man stelle durch gezielte Züchtung der Starken und Tüchtigen den natürlichen Zustand wieder her. Anhänger dieser Theorie, zu denen z.B. auch Ernst Haeckel gehörte, reicherten diese noch mit Vorstellungen über die Überlegenheit bestimmter Rassen über andere an (Natürlich spielt dabei die weiße, europäische Rasse die zentrale Rolle.). Francis Galton, der Begründer der Eugenik bediente sich in diesem "reichen Fundus" ebenso, wie später die Nazis bei der Schaffung ihrer Nürnberger Rassengesetze.*3

Nicht grad sehr freundlich, stimmt´s? Wie Künstler zu ihren Gedankengängen kommen, sei einmal dahingestellt. Viele kluge Menschen haben sich dazu schon Gedanken gemacht, Bezüge zu Ernst Jünger (z.B. "In Stahlgewittern"- Blood Axis/ Allerseelen), Nietzsche (z.B. "Between the birds of prey" Blood Axis), Julius Evola ("Kshatriya", Ain Soph) usw. usf. hergestellt. Wollte man das ausführlich behandeln, müßte man ein Buch schreiben*4.
Auch lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen für in der schwarzen Szene Aktive ableiten. Ein paar Eckpfeiler verbreiteter Weltanschauungen seien trotzdem genannt:
Begeisterung für bestimmte faschistische Strömungen (SA, Röhm), alle Formen des Heidentums, Satanismus, elitäres Gedankengut jeglicher Art (Kriegerkasten, Auserwählte, Übermenschen), Ablehnung der heutigen Gesellschaftsordnung (Antimodernismus), Sozialdarwinismus, Verschwörungstheorien… alles möglichst in hybridisierter Form. Schlimmer als im Supermarkt.
Was man davon halten soll, ist jedem selbst überlassen, allerdings sollte man sich auch über die Konsequenzen diverser Ideen im Klaren sein. Was geschieht z.B. mit Menschen, die nicht zur Elite, der ausgewählten Rasse oder wozu auch immer gehören? Arbeitslager? KZ?? Erdloch???
Neben den Texten lassen diverse Sprachsamples einen braunen Hintergrund mancher Musiker vermuten. Da wird alles geboten, was das Archiv hergibt, wie faschistische Wochenschauen (Voxus Imp. "Donnerstag"), Reden von Goebbels (Death In June "Runes and Man") oder Hitler (Blood Axis "Walked In Line", auch London After Midnight "Revenge") – um nur einige Beispiele zu nennen. Sicher muß man auch diese Samples immer im Zusammenhang mit Text und Inhalt betrachten, so spricht sich der Song von LAM gegen Rachegefühle für das Erlittene aus, jedoch frage ich mich manchmal schon nach der Sinnfälligkeit bestimmter Zitate. Wenn z.B. Voxus Imp. im Stück "Donnerstag" (Riefenstahl-Sampler) erwähnten Wochenschaubericht über die Infanterie- Ausbildung von Fahnenjunkern in Verbindung mit Gedanken zum Donnerstag, dem vierten Tag der Woche, dem Thor geweihten Tag bringen, versagt mein Verständnis. Bei der Infanterie donnert´s? Die Infanteristen sind die Schützlinge Thors? Nur wer schießen kann, ist ein richtiger Mann? Oder geht´s nur um shocking? Warum z.B. geben sich Bands Namen wie "Strength Through Joy" oder "Radio Werewolf"?
Nicht zu übersehen ist die Begeisterung einer Anzahl von Musikgruppen für totalitäre Kunst, die nicht selten Berührungspunkt mit rechten Vorstellungen ist (z.B. "Riefenstahl"-Sampler). Ein Zeitzeuge und Opfer des Dritten Reiches hat, denke ich, eine ganz gute Einschätzung zur totalitären Kunst abgegeben: "…Das Quantitative, das Kollosalische, das Gewogene, Gemessene und Gerichtete überwiegt… und selbst wenn Differenzierungen noch möglich sind… ihr Preis ist mit den Opfern, die den anderen Kräften der Kultur abverlangt werden, …überbezahlt… Und immer wieder ist die Frage zu stellen, ob Bruchstücke selbst echter Kultur, die sich schließlich immer irgendwo erhält oder durchsetzt und weiterentwickelt, solange nicht alles zugrunde gerichtet ist, mit solchen Opfern an Gut und Menschen erkauft werden dürfen, wie sie ein terroristisches System
erfordert…" *5. Mit anderen Worten: Bei aller Begeisterung für kulturelle Leistungen, die in ("rechten" oder "linken") totalitären Systemen erbracht werden, darf man den Kontext ihrer Entstehung nicht vergessen. Wer heutzutage auf Ästhetik und Inhalte dieser Zeit zurückgreift, muß akzeptieren, daß er in diesen Kontext eingeordnet und von ihm Stellungnahme dazu eingefordert wird. Wer das nicht macht, findet sich schnell im gesellschaftlichen Abseits. Wem das gefällt…

Um hier also eine Zusammenfassung des ersten Teiles zu geben:
Wer seine Augen nicht verschließt, muß sehen, daß es rechte Tendenzen unter den Künstlern der schwarzen Szene gibt; manche sehr deutlich, manche eher unterschwellig. Das "rechte" dabei eine Definitionsfrage ist und wesentlich vom persönlichen politischen Standpunkt abhängt, ist klar. Man sollte sich davor hüten, zum großen Kesseltreiben aufzurufen und alles zu verdammen, was suspekt scheint. Jedoch ist eine Häufung von Ideen, die die Ideologie des Dritten Reiches getragen haben bzw. dankbar von den Faschisten in diese integriert wurden, nicht zu übersehen. Viele Aussagen sind auslegbar und der Fan wird "seine Lieblinge" gern freisprechen, aber man sollte sich genau anschauen, was die Herrschaften da für eine Weltbild vertreten. Wenn Douglas P. den SS-Totenkopf verwendet, Boyd Rice die Wolfsangel, Blood Axis das Krukenkreuz; Michael Moynihan für ein Foto zum "Im
Blutfeuer"-Sampler am Grabe Wiliguts (SS-Ahnenerbe) posiert; Kadmon von Allerseelen das Booklet seiner CD mit einem Ornament der Wewelsburg schmückt, Von Thronstahl ihren Beitrag zum Riefenstahl-Sampler mit einer wilden Melange von Monumentalbauten und Sonnenrädern – deutlich geprägt von faschistischer Ästhetik – verzieren, dann verleiht das auch separaten Meinungsäußerungen eine Richtung. Wenn Michael Moynihan die Rundbriefe eines bekannten US- Nazis [James Mason] unter dem Titel "Siege" als Buch veröffentlicht, Kadmon Artikel für die "Staatsbriefe"*6 schreibt – eine Zeitung, deren Macher u.a. die Existenz von Auschwitz leugnen, Douglas P. den Wahlkampf der russischen "Nationalbolschewistischen Front" unterstützt, bekommt das Bild unübersehbare Brauntöne.

 

2. "…der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben…" (Habakuk 2.4)

Kann man bei Künstlern meist noch einigermaßen nachvollziehen, was sie denken, wird es bei den Konsumenten (damit sind z.B wir gemeint) ziemlich schwer. Szenen oder von mir aus auch Jugendbewegungen werden heute nicht mehr von einem eindeutigen politischen Konsens getragen; zu verschieden sind die Weltanschauungen der einzelnen Mitglieder.

Fragt mich jemand, ob es "rechte Gruftis" gibt, kann ich eigentlich nur mit "Ja, sicher" antworten. Ebenso wie es rechte "Raver", "Metalfans", "Punks" usw. usf. gibt. So wie es in der ganzen Gesellschaft "Rechte" und "Linke" gibt. Die Musik ist vielfach nur noch schöne Oberfläche, ein Image, daß man versucht zu leben, kein Inhalt.
Aber das Problem ist wesentlich komplexer. Eigentlich so komplex, daß man eine Doktorarbeit in Soziologie darüber schreiben könnte. Wir existieren alle nicht im luftleeren Raum oder in einer "Gruftie"-Parallelwelt, sondern sind vielmehr das Produkt unserer Erziehung, Produkt der Gesellschaft, in der wir leben. Ich denke daher, daß die Weltanschauung jedes Einzelnen viel mehr durch diese Faktoren bestimmt wird, als durch die Musik, die er hört. Vergessen werden sollte an dieser Stelle allerdings nicht, daß die "Popmusik" in den letzten Jahrzehnten zu einer wesentlichen Kommunikationsebene junger Menschen geworden ist und vielfach die herkömmlichen Medien, wie z.B. Zeitungen und Bücher abgelöst hat. Dort liegt meines Erachtens auch eine Gefahr. Dazu aber später mehr.
Kommen wir zurück zum Ausgangspunkt. Popmusik, und um die geht es ja letztendlich, wird also vorrangig von jungen Menschen (so von 13-30) konsumiert. Das sind in der Regel auch die Menschen, die noch auf der Suche nach ihrem Weg, nach dem Sinn ihres Leben sind. Musik kann denen, die suchen viele Ideen vermitteln. Auch bewegt sich die Rezeption mehr auf einer Gefühlsebene als z.B. der gelesene Text. Jedoch glaube ich, daß Popmusik nicht viel mehr liefern kann, als einen Anreiz, sich mit bestimmten Dingen zu beschäftigen, d.h. Stein des Anstoßes
sein. Es kann mit Sicherheit nicht schaden, sich mit Ernst Jünger, Friedrich Nietzsche, Julius Evola usw. zu beschäftigen. Auch Hitler, Goebbels, Speer und wie sie alle heißen, sind meines Erachtens eine Auseinandersetzung wert. Was Popmusik allerdings nicht kann, ist, ein komplexes Weltbild zu vermitteln. Wer also "wissen" will, der kann sich nicht auf 3 ½ Minuten-Botschaften verlassen, sondern muß lesen, nachfragen, nachdenken. Und sich ein gewisses gesundes Mißtrauen dabei bewahren, d.h. Fakten nachprüfen, wo es möglich ist und auch mal Publikationen von der Gegenseite lesen. Das ist umso wichtiger, je extremer die Ansichten sind. (Wer kennt sie nicht mehr, die Hetzkampagnen in Ost und West – "Schwarzer Kanal" gegen "ZDF-Magazin".) Die Wahrheit liegt meist irgendwo in der Mitte.
Das meiner Auffassung nach Allerwichtigste ist, sich ein paar unveräußerliche Grundsätze zuzulegen. Was ich damit meine? Nennt´s von mir aus Moral, Ehrenkodex oder Zehn Gebote. "All men are created equal" steht in der amerikanischen Verfassung und der Amtseid des amerikanischen Präsidenten enthält die Formel "Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes Menschen…" Daran glaube ich. Wer das Leben jedes einzelnen Menschen nicht als heilig betrachtet, ist für mich kein Gesprächspartner. Ich kann viele Dinge nachvollziehen, aber nicht alles tolerieren… So frage ich mich, was eigentlich in den Leuten vorgeht, die rechte Ideen in die Szene tragen.
Auch hierfür gibt es keine Pauschalantwort. Was den meisten gemein ist, ist die Befürwortung verschiedenster elitärer Einstellungen: Stichwort "Avantgarde". Schaut man im (alten) Duden nach, findet man unter diesem Begriff folgende Erklärung: Schrittmacher, Vorkämpfer. Genau das kann ich aber bei diesen Leuten nicht feststellen, vielmehr ein Anhängen an bereits überlebten Ideen, eine Mystifizierung und Glorifizierung uralter Zeiten. Schwammige Ideologien, die nur darauf beruhen, sich von einer wie auch immer definierten Masse abzugrenzen. Identitätsbildung durch Negation. Elitär = Nicht-Masse. (Arisch = nicht jüdisch???). "Ich bin anders, aber frag mich nicht, wie ich bin." Über die Konsequenzen dieser Ideologien macht sich niemand Gedanken (s. oben). Es reicht nicht aus, Death In June, Blood Axis etc. cool zu finden, sondern man sollte schon mal darüber nachdenken,
was deren Weltanschauung beinhaltet. Allein mit Begeisterung für "anstößige" Symbolik und dem Gestus des "Unangepaßten" erhebt sich niemand auch nur zwei Fingerbreit über das BRAVO-Niveau.
An dieser Stelle will ich das Thema nicht weiter ausbauen, Jeder wird schon selbst wissen, warum er an was glaubt. Trotzdem; lest Euch noch einmal das Zitat vom Anfang durch und überprüft Euch selbst daran. Wieviel Wissen steckt hinter der Verwendung von Symbolen und großen Namen… ?

 

3. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld… (VATERUNSER; Matthäus 6.11, 12)

Ein weiterer Aspekt, den man bei der ganzen Diskussion nicht vernachlässigen sollte, ist, daß Popmusik ein Geschäft ist, bei dem es um Geld geht. Um viel Geld, um genau zu sein (Eine Zahl hierzu: Auf dem Volksmusik-Sektor werden jährlich Summen im 100 Mill. DM-Bereich umgesetzt. Herr, Erbarmen!) Worum es also geht, ist, einen Teil vom großen Kuchen abzubekommen. Das Schwierigste ist offensichtlich, überhaupt bekannt zu werden – man schaue sich nur mal an, welche Flut von Neuveröffentlichungen jeden Monat erscheint. Sich darauf zu verlassen, daß sich Qualität durchsetzt, ist auf solch heiß umkämpften Markt einfach nur blauäugig bzw. ist der Fakt, daß es Bands manchmal doch ohne all den Rummel schaffen, eher die Ausnahme, die die Regel bestätigt.
Wenn eine Band heutzutage bekannt werden will, muß sie sich entweder massiv unter die Arme greifen lassen (Man schaue sich an, wie im Major-Bereich Bands "aufgebaut" werden.) oder man kommt irgendwie ins Gespräch. Nach dem Grundsatz "Jede Werbung ist gute Werbung" versuchen alle krampfhaft, die Aufmerksamkeit des Käufers auf sich zu lenken. Nehmen wir z.B. die Sparten EBM oder Metal. Ohne die oft krassen Cover würde sich doch niemand mit der Musik beschäftigen. Ohne das "harte" Image würden doch alle sofort merken, welch weichen Birnen die vollständig überbewerteten Machwerke entspringen. Das gilt praktisch für jedes Genre. Industrial-Bands sind "maschinenhaft", Gothicbands "finster" und Okkultbands "mystisch", ob was dahinter steckt, man grad mal zwei Artikel über das betreffende Thema gelesen hat oder man alles einfach nur "cool" findet: jeder lebt sein (verkaufsförderndes) Image. Oder mit anderen Worten ausgedrückt: Glaubt jemand im Ernst daran, daß Death In June oder Blood Axis nur durch ihre Musik so bekannt geworden sind? Denkt irgendwer, Rammstein wären ohne ihre andauernde Provokation auch nur annähernd so erfolgreich? Ich nicht! Unabhängig davon, was die Bands für
Inhalte transportieren wollen, können sie sich nur verkaufen, wenn sie dem Käufer irgendeinen Anreiz bieten. Und, da wie bereits erwähnt, die Käufer oft sehr jung sind, ist "das Verbotene" immer von besonderem Reiz. Wenn das allein nicht zieht, gibt man dem Produkt den Anschein des Exklusiven und nur einem Kreis von Eingeweihten Zugänglichen. Man denke hierbei nur an den Limitierungswahn verschiedener Bands/ Labels und die oft horrenden Preise. Besonders verlogen ist dabei die Politik von World Serpent, die die ach so streng limitierten LP´s immer gleich auf CD veröffentlichen und so gleichzeitig "Masse" und "Elite" bedienen. Wohl bekomm´s.
Über manche Dinge in diesem Zusammenhang kann man eigentlich nur noch lachen. Ich denke da an die Werbung des Spirit Labels (mit Werbetexter Mozart) die Umbra Et Imago als Kult-Gothic Rocker anpreist und mit dem Satz "Buy Your Idol" die Kundschaft zu ködern sucht. "Für diese einmalige Scheibe bedarf es keiner Worte mehr…" (Werbetext zu "Mystica Sexualis"). Finde ich auch. Für diese Scheibe braucht es wirklich keine Worte mehr.
Auch der Bestellkatalog von Nuclear Blast liest sich wie eine einzige Witzesammlung. Glaubt man da dem Kleingedruckten, wimmelt die Welt nur so von genialen Musikern und Tonträgern. Weitere Beispiele ließen sich zuhauf finden. Ein Blick in diverse Szenezeitschriften fördert die wunderlichsten Dinge zu Tage: "Music to kill your parents by…" (Infrarot); "Der Kult-Sampler! (Zillo German Mystic Sound Sampler). "20,- und die CD gehört Dir! (CD "Descending Gods" von Home Of The Hitman, United Charlet Records) usw. usf..
Wie gesagt, entbehrt dies nicht eines gewissen Humors; gäbe es nicht noch eine andere Seite von Verkäufern und zwar die, die ihre braunfauligen Ideologien an den Mann bringen wollen. Zum erstenmal kam die Diskussion auf diesen Verkäufertypus in Zusammenhang mit der Anzeige der "Jungen Freiheit" im Zillo und der Beschäftigung eines gewissen Peter Boßdorf bei demselben Magazin. "Easy" schrammelt jetzt auf seiner Himmelsharfe, deshalb will ich das Thema nicht wieder aufwärmen. Für Interessenten sei der entsprechende SPEX-Artikel (April oder Mai 1996, s. auch *4) empfohlen.
Einen Erdrutsch der Entrüstungen löste die Veröffentlichung des "Riefenstahl"-Samplers auf VAWS (Verlagsanstalt Walther Symanek) aus. Zur Musik will ich mal nichts sagen, eher zu den Machern. Die Junge Welt vom 9. Dez. 1996 (Kopie des Artikels lag dem Sampler bei) schreibt, daß Symanek Verbindungen zu rechten Kreisen hat bzw. in diese involviert ist. In seinem Verlag erscheinen u.a. die "Unabhängigen Nachrichten" (UN). Um genaueres zu erfahren, kontaktierte ich VAWS und gelangte auf diesem Wege zu zwei Exemplaren der UN. Anstatt ausschweifender Kommentare seien nur ein paar Überschriften zitiert, um die Themen zu umreißen, mit denen sich die UN u.a. beschäftigen: "Bombenschwindel um Guernica. Bundespräsident Herzog als Großinquisitor angeblicher `deutscher Verbrechen´"; "Der dogmatische Lehrsatz: `Hitler- Deutschland überfiel friedliebende Sowjetunion´ ist endgültig widerlegt."; "Vernichtungskrieg: Stalins Mörder in deutschen Uniformen. Was die Anti-Wehrmachts-Schandausstellung nicht zeigt." usw. usf.. Sehr aufschlußreich auch einige Zitate: "Krieg und Kommunismus hat unser Volk mit ungebrochener Lebenskraft überstanden. Die Mächtigen aber, die uns jetzt `die multikulturelle Gesellschaft´ aufzwingen, sind dabei, uns die Seele und die Kraft zu nehmen, so raffiniert, daß die Masse der Menschen es nicht einmal merkt."; "Wir danken den Befreiern von 1945… für alle Wohltaten, für die Befreiung von Werten und Idealen, von allem, was vorher als Kultur, Sitte und Anstand galt, kurz für die ganze Umerziehung´, die soviel bessere Menschen schuf…" usw. usf.. Ich erspare mir jedwede Aussagen zu diesem geistigen Unrat. Wer´s mit eigenen Augen sehen will, der kann unter unten angegebener Adresse (*4) eine Kopie der "Schulbuchthemen" erhalten, die laut UN frei an alle Lehrer und Oberschüler verteilt werden dürfen. Der Reproduktionen anderer Artikel enthalte ich mich, um nicht eine Urheberrechtsklage an den Hals zu kriegen. Man kann ja nie wissen…
Was man den beteiligten Künstlern vorwerfen muß, ist, daß sie sich zumindest nicht ausreichend informiert haben. So groß kann die Mühe nicht gewesen sein – ich hab´s ja auch geschafft. Wenn ich unterstelle, daß keine der Band "rechts" eingestellt ist, dann haben sie sich trotzdem einfach für eine beschissene Sache einspannen lassen oder wenigstens billigend in Kauf genommen, daß sie auf diesem Wege bekannt(er) werden. Worum es hier in der Quintessenz geht, ist, Kultur (hier speziell Musik) als Träger für Ideen, für Ideologien zu nutzen. Es ist wohl das Anliegen jedes Künstlers, seine persönliche Befindlichkeit, seine Probleme und Fragen, die ihn beschäftigen, zu thematisieren und seine Mitmenschen zum Nachdenken über eben diese Probleme anzuregen. Es liegt in der Natur des Menschen, daß wir nicht alle der gleichen Meinung sind und alle das Gleiche aus den Worten und Taten anderer herauslesen. Kein Künstler kann letztendlich dafür verantwortlich gemacht werden, wenn sein Werk mißverstanden wird. Jedoch hat er, ebenso wie der Wissenschaftler, eine Verantwortung für sein Werk. Sind die Auswirkungen eines Kunstwerkes auch meist nicht quantifizierbar, so muß der Künstler doch einem Mißbrauch seiner Ideen entgegenwirken und darf sich nicht von Machthabern oder Emporkömmlingen als williges Werkzeug gebrauchen lassen bzw. sein Werk zum Zwecke der persönlichen Bereicherung oder aus niederen Instinkten an diese veräußern. Man stelle sich nur vor, was passiert wäre, wenn Otto Hahn den Nazis die Entwicklung der Atombombe ermöglicht hätte…

 

4. Weh den törichten Propheten, die ihrem eigenen Geist folgen und doch haben keine Gesichte! (HESEKIEL 13.3)

Über die letzten Monate hat sich eine Menge von Autoren zum Thema rechte Tendenzen in der schwarzen Szene geäußert. In meinem Besitz befinden sich ca. zehn Artikel, bis auf einen alle aus dem linken Lager von SPEX über Junge Welt bis Konkret. Der "nicht-linke" Artikel stammt aus dem EUROPAKREUZ und ist eine Rechtfertigung der L.O.K.I.-Foundation. Dort verbreitet man zwischen Werbung für "Einheit und Kampf", dem "revolutionären Magazin für Nationalisten" ("Nr. 17 berichtet u.a. über das Bündnis Rechts, den Rudolf Heß Marsch, den JN-Kongreß sowie die Geschichte der SA) und Büchern von Walther Symanek ("Aktfotografie der 30er und 40er Jahre",
aus jenen "…glorreichen Jahren…" also und "Deutschland muß vernichtet werden" ein Buch über den "Plan der `Westmächte´(?) Deutschland zu vernichten") die Theorie von der eigenen politischen Unabhängigkeit. Meine Herren, warum habt Ihr Euch dazu grade dieses Magazin ausgesucht? Ist das Dummheit oder Absicht? Einfach nur "peinlich" ist das EUROPAKREUZ sicher nicht!

Aber kommen wir auf die linkslastigen Artikel zurück. Einige davon sind durchaus lesenswert, enthalten sie doch eine Menge Fakten, deren Nachprüfung und Wertung man selbst vornehmen sollte. Daß sich das lohnt, zeigt das Beispiel VAWS. Auffällig in fast allen Artikeln ist eine gewisse Arroganz und überzogene Intellektualität der Schreiberlinge. Das es damit aber oft nicht weit her ist, zeigt schon der eingangs zitierte Artikel. Liest man diesen bis zum bitteren Ende, hat man viele neue Fremdworte gelernt und stellt dazu fest, daß Herr Büsser sich auch nur mal kurz in das Thema eingelesen hat, über das er sich auf über 10 Seiten (mit Bildern) verbreitet. Z.B spielt Tony Wakeford halt nicht mehr bei DIJ und "The Fool" ist auf seiner Solo-Platte "La Croix" erschienen. Hier rächt sich die Selbstüberschätzung besagten Schreiberlings.

Ein weiteres Charakteristikum der genannten Artikel ist das Selbstmitleid, daß regelrecht zwischen den Zeilen tropft. Man bedauert, daß man den Einfluß auf eine ehemals wohl linke Domäne – bestimmte Bereiche der Independent-Musik – verloren hat. Tja, das Leben ist komplizierter geworden und trotz hyperintellektuellem Geschwafel können viele Linke keine inhaltlichen Alternativen bieten zu dem von ihnen verdammten Mystizismus, dem sich immer mehr, vor allem junge Menschen öffnen. Auch haben linke Ideen durch den Zusammenbruch des Sozialismus viel an ihrer Glaubwürdigkeit verloren – zu Recht oder nicht. Statt nun aber um Anhänger zu kämpfen und seine Ideen attraktiv zu machen, hat man sich in die (linke) Schmollecke zurückgezogen und beobachtet von da aus beleidigt, daß die andere Seite nicht das Gleiche tut, sondern aktive Einflußnahme praktiziert. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, verteufelt man noch die, mit deren Gefolgschaft man eigentlich liebäugelt: "[Bei] Tilo Wolff … handelt es sich um einen Düsterkitschier, dessen Aufmachung nicht von ungefähr an einen anämiegeschwächten SS-Offizier gemahnt und dessen Werke schon durch die Titel der LP´s und ihrer einzelnen Tracks ("Angst, "Einsamkeit", "Glamor") jene gefährliche Mischung aus pubertärem Selbstmitleid und Weltenläuterung via Seelenqual signalisieren, die einst Lebensreformer in die Schützengräben ziehen ließ, und die die Kompatibilität zivilisationsmüder Wandervögel mit HJ und BDM garantierte." (Konkret 7/96, S. 60f.).
Danke Herr Krug für diese Aufklärung. Auch wären wir ohne Sie nie auf die Idee gekommen, daß es sich bei dem für den Zillo Romantic Sound Sampler III verwendete Bild "Der Morgen" von Caspar David Friedrich um ein"…Blut und Boden-Ensemble" handelt. Angesichts dieses linken Faschismus kommt mir die Galle.

Ein beliebtes Schlachtfeld linker Diskutierfreudiger ist auch die Bekämpfung heidnischer Tendenzen und des Mystizismus im Allgemeinen. Schnell wird da alles in den Topf geworfen, in dem eine braune Suppe kocht. Selbige ist zweifelsohne vorhanden und sollte wahr- und ernstgenommen werden. Jedoch ist für mich nicht einsichtig, warum man wieder einmal künstlich Leute ins Abseits befördert, deren Weltanschauung man nicht teilt. Aus den selben Motiven könnte man Buddhisten für gefährlich erklären, Hindus usw. Ich glaube nicht, daß "irrationale", idealistische Weltanschauungen anfälliger für faschistische Tendenzen machen, als "rationale" materialistische. Man lese dazu das bereits zitierte Buch "Der SS-Staat" von Eugen Kogon*5. Gerade in Extremsituationen wie dort im KZ zeigt sich recht deutlich, daß die "Weltanschauung" kein Garant für moralische Integrität ist.

Allein die Beschäftigung mit dem Dritten Reich, seinen Ideen und Hintergründen kann nicht "suspekt" sein. Vielmehr sehe ich einen Grund für das Greifen rechter Ideologien darin, daß ein Mangel an Informationen auf diesem Sektor herrscht. Die offizielle Geschichtsschreibung liefert ein recht undifferenziertes Bild des Dritten Reiches, von "Verführern" und "Verführten". Auf diese Weise ließ sich das Thema nach Ende des Krieges schnell zu den Akten legen. Wer sich darüber hinaus mit dieser Zeit beschäftigt, stößt bald auf Dinge, die gar nicht in dieses Schema passen. Auf Personen, deren Leben und Handeln sich nicht auf ein, zwei Sätze reduzieren läßt, die sowohl Verführer als auch Verführte waren. Strasser, Speer, Riefenstahl, Wiligut. Ich will diese Menschen nicht läutern, doch gehören sie ebenso zu einem vollständigen Bild des Dritten Reiches wie Hitler, Goebbels und Konsorten. Wer hier Fragen stellt und nur Phrasen zur Antwort erhält, der wird mißtrauisch und sucht sich andere Quellen, die verläßlicher scheinen. Ab einem bestimmten Punkt muß man dann glauben, was da steht bzw. was man erzählt bekommt. Wer kann schon alles auf seinen Wahrheitsgehalt prüfen? Welche Wahrheit ist überhaupt die richtige? Wenn es auch schwer ist, seinen Standpunkt zu finden, sollte man meiner Meinung nach, immer ein gewisses Niveau halten. Diskussionen dazu, ob in deutschen Konzentrationslagern 6.000.000 Juden umgebracht wurden oder "nur" eine Million, kann ein denkendes Individuum nicht akzeptieren.

…Lassen wir es genug sein, obwohl man das Thema wahrlich noch viel weiter ausbauen könnte. Vielleicht fragt sich jetzt der Eine oder die Andere, wie er/ sie mit dem (neuerworbenen) Wissen umgehen soll. Erwartetet kein Patentrezept von mir, nur vielleicht soviel: Ich kann und will niemanden verbieten, seine Musik zu hören ("The Gospel of Inhumanity" steht neben "In the Shadow of the Sword" u.a. auch in meinem Plattenschrank) oder bestimmte Bands gut zu finden. Ich bin allerdings der Meinung, daß man, vorausgesetzt, man hat seinen Kopf nicht nur zum Haareschneiden, nicht alles unkritisch übernehmen und nachplappern darf. Bei der Verwendung von Symbolen sollte man schon wissen, welchen Inhalt sie repräsentieren. So werden SS-Totenköpfe (zu Recht) mit einer Menge von Verbrechen assoziiert. Das Hakenkreuz als ein mächtiges, uraltes Symbol der Sonne wird sich nie wieder vom Pesthauch des Dritten Reiches lösen können. Es geht hierbei nicht um political correctness. Es geht vielmehr darum, Dinge bewußt zu tun und nicht einfach zu konsumieren, zu wissen und nicht zu vermuten. Es geht darum, seinen eigenen Kopf zu gebrauchen, um Fragen zu beantworten und sich nicht begierig auf die erstbeste Antwort zu stürzen und diese dann zur einzigen Wahrheit zu erklären. Am wichtigsten erscheint mir aber, sich selbst und anderen Fragen zu stellen; "in Frage zu stellen". Nur wer sich (und andere) immer wieder überprüft, wird feststellen, wann er auf dem "falschen" und wann auf dem "rechten" Wege ist. Menschen, die sich für unfehlbar halten und auf alles eine bzw. die Antwort haben, sind in Wahrheit dumm und meist gefährlich, da intolerant. Diese Leute betrachte ich lieber aus einiger Entfernung, da ich besseres zu tun habe als mit extremistischen Ideen meine Zeit zu vertrödeln. "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden." hat Rosa Luxemburg mal gesagt. Nur heißt das glaube ich nicht, daß man alles tolerieren muß. Besonders dann nicht, wenn der Anderen Weltanschauung auf der Unterdrückung und Vernichtung "unliebsamer Elemente" beruht, wenn die anderen nicht bereit sind, uns unsere Freiheit zu gewähren. Das hatten wir schon mal und ich glaube nicht, daß wir das wieder brauchen. Ich weiß nicht, was "nationaler Sozialismus" sein soll und ich möchte es auch nicht wissen, so sehr manche dieser straffgescheitelten Krämerseelen auch seine Vorzüge preisen. Wenn ich die "Kamerrraden" marschieren sehe, wird´s mir kotzübel. Toleranz und Menschlichkeit bleiben für mich die wichtigsten Werte, denn ich denke, nur so können Menschen in Frieden zusammenleben. In wahrem Frieden und nicht in dem
der Schlachtfelder…
Heute umwerben sie uns, weil sie uns brauchen. Und morgen sind wir dann "unliebsam". Überlaßt diesen Leuten keinen Meter Raum und denkt immer daran:

"THE NIGHT BELONGS TO US!"

 

In diesem Sinne alles Liebe
von

voice of terror
ecoi of roter
ice of torr
ec of rot
e of or
roof
for
r

*1 http://pw1.netcom.com/blutkitt/MMFZINE.html [No Longer A Fanzine-Interview] Link funktioniert nicht mehr
*2 Als Fußnote sei hier erwähnt, daß eben jene Aufnahme von NON’s "Total War" 1989 in Osaka/ Japan unter der Mitwirkung von Douglas Pearce, Tony Wakeford (Sol Invictus), Michael Moynihan und Rose McDowall (Current 93, Strawberry Switchblade) entstand.
*3 Clay, C.; Leapman, M.: "Herrenmenschen. Das Lebensborn-Experiment der Nazis.", S.26ff.
Ein sehr interessantes Buch, wenn auch etwas beschwerlich lesbar, zum Thema "Rassenwahn", als HEINE-Taschenbuch erhältlich.
*4 Ein recht umfangreicher Artikel, der viele Hintergründe vermittelt, ist in ak (389, 4. April 1996, S.11f.) erschienen – man muß sich ja nicht immer den Schlußfolgerungen des Autors anschließen.
*5 Eugen Kogon: "Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager"
Kindler Verlag München 1974, auch als HEINE-Taschenbuch
*6 Interesse für die "Staatsbriefe"
zeigte auch der Verfassungsschutz.

 

Anmerkungen:
Am Anfang meiner "Karriere" als Szene-DJ verwendete ich den "Künstlernamen" voice of terror, nach einem gleichnamigen Titel von Radio Werewolf. Die Faszination für das "Dunkle" war damals noch sehr groß.

A1: Im Jahre 2004 führte ich am Rande des Flammenzauber-Festivals ein Interview mit Michael Moynihan. Ursprünglich war dieses Interview zur Veröffentlichung auf dem zweiten Teil des gleichnamigen Festival-DVD-Samplers vorgesehen. Zu dieser Veröffentlichung ist es bisher jedoch nicht gekommen.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert