04.-05.-06.07.2019 Hradby Samoty

Hradby Samoty

Festival für experimentelle Audio-Visuelle Kunst
4. bis 6. Juli auf Schloss Moravany nad Váhom / Slowakei

Hradby Samoty 2019

Music:

BRIGHTER DEATH NOW (sweden)
death industrial / ambient
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DEATH IN ROME
NeoFolk group covering pop songs
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SONIC AREA (france)
french cinematic electro hybrid monocephale project
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ARRM (poland)
ambient / drone / experimental / twin peaks
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WIELORYB (poland)
industrial rhythmic noise
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TÁBOR RADOSTI (czechia)
ritual dark ambient / post industrial
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NYTT LAND (russia)
dark epic folk / shamanic / experimental / Nordic / Siberian
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DAVE PHILLIPS (switzerland)
audio art / ritual protest music / field recordings
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OPENING PERFORMANCE ORCHESTRA & GULDUR (czechia)
no melody/no rhythm/no harmony = fraction music
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SHIBUYA MOTORS (slovakia-czechia-austria-hungary)
free jazz-core/ experimental/ avantcore
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EMERGE w INSTINCT PRIMAL (germany/czechia)
experimental / noisebient / post-industrial
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M.A.C. OF MAD (czechia)
power dance / grind floor / urban electro
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DER MAREBRECHST (czechia)
noise/experimental
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БРАДА (slovakia)
ambient / orthodox doom / improvisation
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SAMHAIN (slovakia)
electronics/post-industrial/idm
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INOCENC (czechia/slovakia)
modular harsh noise / power electronics
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JEDEN KMEN (czechia)
tribal / fantasy / ambient
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STAVROS PAPADOPULOS (slovakia)
experimental / voice-art
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KEOSZ (slovakia)
dark ambient/electronics
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O /​\​/​\ /​\​/​\ (slovakia)
drone / experimental / ambient
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V0NT (czechia)
safe rave is dead – ebm / noise / punk
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MARAKI (slovakia)
hardcore/acid/tekno/rave
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TIGRIS ARGENTUM (slovakia)
acoustic / ambient / experimental
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VRTAČKY PO DESÁTÉ HODINĚ (slovakia)
experimental / rhythmic / electronics
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NBDY (czechia)
pro dog noise/ harsh noise
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LINE GATE (slovakia)
drone / minimal
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CASI CADA MINUTO (slovakia)
experimental / drone / ambient
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BLACK HOLE CONSTELLATION (slovakia/norway)
experimental / avantgarde / math/ metal / electronics
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BY THE SPIRITS (poland)
dark folk / neofolk
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SZNUR (poland)
power electronics / harsh noise
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SAINT MARK (slovakia)
batcave/goth/80’90’/ebm
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REDRUM (slovakia)
breakcore / speedcore / hardcore
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NIGHTCALL (slovakia)
synthwave collective from Bratislava
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UNCLE GRASHA’S FLYING CIRCUS (czechia)
dark ambient / surrealism noise / experimental
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TURBOSAMPLER (slovakia)
A/V power mashup
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PETE ON SPEED aka KA23TOR (czechia)
acid/tekno/speedcore/techno
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UNTITLED SEA (slovakia)
dark ambient / minimal / drone
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PANDORAS CLOSING BOX (slovakia)
experimental/ drone/ ambient
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ONNN (slovakia)
dark techno/electronics
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REVEREND (slovaka)
obscure selector – breakcore

AISLING (czechia)
synthwave/ebm
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Exhibitions// Performance //Visual Installations//

NANO VJS (slovakia)
visual installation
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MILAN ADAMČIAK (slovakia)
art exhibition – object
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LACO SABO (slovakia)
art exhibition – object
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JAKUB TRAJTER (slovakia)
art exhibition – object
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LACO TEREN (slovakia)
art exhibition
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PALO ČEJKA (slovakia)
art exhibition
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ZUZANA SABOVÁ (slovakia)
art exhibition
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IVAN CSUDAI (slovakia)
art exhibition
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JÁN MATHÉ (slovakia)
art exhibition – object
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BORIS SIRKA (slovakia)
visual installation
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LUCIA DOVIČAKOVÁ (slovakia)
art exhibition
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JIŘÍ SUCHÁNEK (czechia)
audio-light installation
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TOMÁŠ KLEPOCH (slovakia)
art exhibition
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DAVID DEMJANOVIČ & JARMILA MITRÍKOVÁ (slovakia)
art exhibition
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LUBO MIKLE & rbnx (slovakia)
installation/object + noise performance
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PETER ROLLER (slovakia)
object
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ADMIRAL aka ANDREJ KOLENČÍK (slovakia)
vj/ video
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JAROSLAV KYŠA (slovakia)
art exhibition – object
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ANDRÁS CSÉFALVAY (slovakia)
installation
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MARKÉTA JÁCHYMOVÁ (czechia)
art exhibition – object
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SAMAYEL (slovakia)
visual installation / mapping
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MATÚŠ LÁNYI (slovakia)
installation
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GABRIELA ZIGOVÁ (slovakia)
installation
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JEDEN KMEN (czechia)
installation
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DIONÝZ TROSKO (slovakia)
art exhibition – object
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PETER SULO (slovakia)
art exhibition
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OPENED-EYE HALLUCINATION (slovakia)
inter-active installation
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ĽUBOMÍRA SEKERÁŠOVÁ
art exhibition
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KRISTÝNA HEJLOVÁ (czechia)
art exhibition
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RADOVAN DRANGA (slovakia)
visual installation
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IVAN HERÉNYI (slovakia)
art exhibition
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RADOVAN ČEREVKA (slovakia)
art exhibition
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MATEJ ROSMÁNY (slovakia)
art exhibition

DALIBOR JANČURA (slovakia)
art exhibition
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KATARÍNA BAJKAYOVÁ (slovakia)
art exhibition

LEONARD LELÁK (slovakia)
art exhibition

MAŠINDOG (slovakia)
vj
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LETADLOVÁ (slovakia)
art exhibition
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Poetry // Workshop // Cinema // Lecture

BEST OF FEST ANČA & MORDOR
TOP animated films
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KAREL BRAUN & BLACK MAGIC
poetry/sound
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VIKTOR NEDBAL feat. HATE
poetry/sound

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SIKSA – STABAT MATER DOLOROSA
musical
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DANI CITRÁKOVÁ
poetry
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LINOCUT workshop
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THROAT SINGING workshop
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PALEOLIT & MORAVIAN VENUS lecture

Es ist schwer zu sagen was es genau ist, aber seit ein paar Jahren wachen wir jeden Morgen in einer Welt auf, in der sich mit der unglaublichen Geschwindigkeit des Datenhighways von Hong Kong bis Kapstadt Sphären annähern, die früher getrennt und eigenständig waren. Videomapping, Ambient, Symbole der Gegenkultur, Guerilla Gardening und das Bestreben auf elektronischem Weg sein Bewusstsein zu erweitern gehen heute Hand in Hand mit dem Branding großer Lebensmittelkonzerne. Popsterne schmücken sich mit Vorlieben für nichttraditionelle Musikgenres für Magazine, die sich für ihre teuren Partys bezahlte Aufsteiger des Digital Business, Noiser und Konzeptkünstler einladen. Ähnlich geht es auf Festivals zu, wo es – überspitzt gesagt – kein Problem ist, den Star einer leicht erotischen MTV-Realityshow neben dem ehemaligen griechischen Finanzminister gemeinsam mit Kanye West zu treffen, die sich alle für den nachhaltigen Erhalt unserer Zivilisation einsetzen, während auf der Bühne die neueste Entdeckung der Berliner Technoszene die Massen zum Kochen bringt. Es mag wie die etwas dystopische, aber interessante Variante unserer Gegenwart klingen, der jedoch ein wichtiger Baustein fehlt, nämlich die Authentizität.
Das heurige Hradby Samoty wird wohl nicht das richtige Event sein, um ein nettes Selfie vor einem Fotopaneel mit Sponsorennamen zu schießen, oder um auf Social Media Likes von ArbeitskollegInnen zu sammeln. Aber gerade dort könnt ihr für ein paar Tage die hektische Suche nach weiteren, noch nie dagewesenen Formen der Mainstreamunterhaltung vergessen und in ein authentisches Erlebnis eintauchen, bei dem sich die unterschiedlichsten Arten düsterer klanglicher und visueller Kunst verbinden. Mehr denn je wird das heurige Hradby Samoty mehr sein als eine Veranstaltung, bei der man eine Bühne aufbaut und ein paar obskure Acts einlädt, deren Berühmtheit eng mit der Jahrtausendwende und dem Ansinnen der Liebhaber musikalischer Kuriositäten verknüpft ist, sich vom Mainstream abzuheben. Es ist klar, dass die Wurzeln des Festivals, die zB. im Industrial, Noise, Back Metal und Neofolk begründet sind, nie kompromittiert oder gekappt werden. Das sieht man an den Einladungen an Brighter Death Now, Death in Rome, Sonic Area, Wieloryb oder die heimischen Tábor Radosti. Dennoch wird heuer ein ganzes Areal den visuellen und allgemein genreüberschreitenden Experimenten und Performances gewidmet, welche einen ganz eigenständigen Gegenpol zu den noisigen und beatlastigen elektronischen Klangwänden darstellen, für die Hradby Samoty bisher bekannt war.
Mit jeder neuen Location steht das Veranstalterteam vor der Frage, auf welche Art der ganze Gebäudekomplex des Schlosses eingefasst, und mit welchen wunderlichen Formen und Klängen das alte Gemäuer, ein bis dahin stummer und oft vergessener Zeuge vergangener Zeiten, belebt werden soll. Das Schloss Moravany nad Váhom erhält so für kurze Zeit mehrere unterschiedliche Räume und Szenen in denen man sich auf mannigfaltige sinnliche und übersinnliche Eindrücke freuen kann. Während sich Innen- und Außenbereich die lärmigen, ambientigen und beatlastigen Klänge der geladenen AkteurInnen teilen werden, wird es in der Chillout-Zone Tee und Autorenlesungen geben.

Der weitläufige Innenbereich des Schlosses wird heuer in Zusammenarbeit mit dem Kunstzentrum 4D-Gallery bespielt: Mehr als 20 audiovisuelle Experimente, Installationen, interaktive Strukturen, Mappings und site-spezifische Performances werden von fast 10 BildhauerInnen und SchafferInnen unterschiedlicher physischer Kunstwerke ergänzt. Das alles natürlich unter dem gemeinsamen Motto des Auslotens der Grenzen unterschwelligen Horrors und der Pracht des menschlichen Geistes. Ein eigenständiger Gegenpol zur leichten Düsternis des Festivals wird demnach die Arbeit mit Licht sein. Durch Videomapping des ganzen Schlossareals und seiner unterschiedlichsten Teile werden die anwesenden Meister und Lehrlinge der Lichtkünste Geschichte und Gegenwart auf die bis dahin stummen Gebäude malen.
Dieses ohnehin schon üppige Programm wird wie im Vorjahr durch die beliebten Workshops, Vorträge, sowie Ausstellungen von Dokumenten und Filmvorführungen im Kinobereich ergänzt, wobei wir bei der Auswahl darauf geachtet haben, dass die Grenzerfahrungen auf Hradby Samoty noch intensiver als früher sein werden. Die 3 Tage und Nächte vom 4. bis 6. Juli auf Moravany werden einfach euch allen gehören, die ihr das ganze Jahr über auf der Suche seid nach einem authentischen Kunst- Gedanken- Lese- und Hörerlebnis sowie der Betrachtung eher düsterer Kunstwerke. Einer Kunst, deren wahren Wert unsere Gegenwart noch immer anzweifelt oder sich andererseits überlegt wie man da sein Logo draufkleben und seine gelangweilten Kunden dafür interessieren könnte. Darum vergesst eure Vorurteile, die Welt der Massenkultur und die überrannten angesagten Festivals bei denen es nur darum geht, das Publikum mit möglichst vielen Reizen zu überwältigen. Bei Hradby Samoty könnt ihr in diesen drei Tagen nämlich viel mehr als woanders Eindrücke, Impulse, Ideen und Gedanken aus der Verbindung von Klang-, Bild-, Performance- und Wortkunst für das ganze Jahr sammeln. Hradby Samoty ist nämlich ein Festival bei dem sich die Grenzen zwischen den AkteurInnen, BesucherInnen, AusstellerInnen und PerformerInnen immer mehr verwischen, wo durch den einzigartigen Einklang ein ganz eigener künstlerischer und gedanklicher Raum entsteht – ein Raum für jedeN, aber glücklicherweise nicht für jedwedeN.

Ein vollständiges Programm aller nahezu 100 AkteurInnen so zu verfassen, dass es nicht nur eine Auflistung der Namen mit einer nicht sehr aussagekräftigen Genreschublade daneben ist, liegt sicher nicht in meiner Macht. Daher habe ich für euch ein paar persönliche Tipps in Form von 10 Stationen zusammengestellt, die ich mir vorgenommen habe heuer auf Hradby Samoty zu hören und zu sehen.

  1. Brighter Death Now: Death Industrial und Power Electronics-Legende, die immer und überall 100% mitreißenden Krach bietet. Das wird Hammer!
  2. ARRM – seit ich diese Band beim Brutal Assault gesehen habe, gefallen sie mir sehr. Sie sind mit den polnischen Furia befreundet, und ihr Lynchesker Psychedelic kommt sicher besonders gut wenn man sich vorher die bizarren Skulpturen im Park angeschaut hat.
  3. Der Marbrechts – der wahnsinnige DIY Musiker und Erfinder kann so gut wie alles herbeischaffen und vorführen – das Überraschungselement ist immer ein angenehmer Farbtupfer auf jedem Festival.
  4. Keaosz – slowakischer Dark Ambient vom Cryo Chamber Label. Simon Heath, der Kopf von Cryo Chamber, hat eine gute Nase für qualitativ hochwertigen Ambient, also zweifle ich nicht daran dass es sich lohnen wird.
  5. Inocenc, Lovci Lebek a Jano Doe – diese ordentliche Portion elektronischen Wütens hat mich noch nie enttäuscht, und da die Akteure nicht nur großartige Kompositionen erschaffen, sondern auch Talent und Können haben an Elektronik herumzumanipulieren, kommt die Qualität nicht zu kurz
  6. Nano VJs – eine der angesagtesten slowakischen VJ-Gruppen bespielt ein ganzes Schloss. – Was soll ich sagen, das will ich unbedingt sehen!
  7. Jeden kmen – die Künstlergruppe feiert auf HS ihr zehnjähriges Bestehen und zeigt Masken, Performances sowie Rituale, und gibt ein Konzert mit traditionellen Instrumenten und Gesang in einer selbst erfundenen Sprache – die sehr gelockerten Zügel der Vorstellungskraft ergänzen das Programm vorzüglich.
  8. Tomáš Klepoch – slowakischer bildender Künstler und Erschaffer herrlich gruseliger großformatiger Linolschnitte
  9. Opened Eye Hallucination – ein/e interaktive/s Projekt/Installation von Jozef Čaba – Bildschirme aus mehrere Jahrzehnten und modulierte Klänge werden die Sinne in unterschiedlichen Formen täuschen.
  10. Schlosskino: auch wenn das Programm jetzt noch nicht fertig ist: Man findet immer wieder zwei oder drei sehr interessante, wenn auch extreme Dokumente oder Spielfilme, die man sich im Handy einspeichert und zuhause noch einmal in Ruhe anschaut – oder als Visual klaut.

alle Informationen bereitgestellt von Wlademar und Katarína / Hradby Samoty Org

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