Lange Zeit habe ich nicht mehr so eine verrückte Platte gehört und „verrückt“ ist hier vollumfänglich positiv gemeint. Da sind zum einen die „echten“ Songs von Echoes Of Yul. Das polnische Duo, über das sich nicht viele Informationen finden lässt, bringt auf dieser Scheibe vier neue Stücke zu Gehör: Eine wilde, energetische Mischung aus Doom und Post Rock, aufgewertet mit Samples und elektronischen Einschüben. Harte, kraftvoll-langsame Gitarrenriffs, ein markantes Schlagzeug, düstere, leicht melancholische Atmosphären; hier kann sich der Hörer in einer selbstständigen Klangwelt treiben lassen ohne gelangweilt zu sein.
Wer sich darüber beschwert, dass die meisten Bands nur immer wieder ihre einmal gefundenen Wege beschreiten, dem wird diese Platte besondere Freude bereiten, denn Echoes Of Yul haben ihre Werke in die Hände von Kollegen gegeben und Different State, iconAclass (MCDälek), James Plotkin (OLD, Khanate), Maciek Szymczuk, Stendek sowie Steve Austin (Today is the Day), drehen die Stücke gekonnt durch den Wolf; wobei quasi das gesamte musikalische Spektrum abgebildet wird. Die doomigen Stücke werden mit club-tauglichen Beats, HipHop-Einlagen, Trip-Hop und Synthies kombiniert, wobei dies wieder Erwarten stets ein stimmiges Bild ergibt. Allerdings ist hier anzumerken, dass bei manchen Aufarbeitungen nicht mehr viel vom Original übrig geblieben ist. Alles in allem jedoch ein recht angenehmes Stück Musik, das vom Label Zoharum zudem in einer feinen Verpackung angeboten wird.
Das Album „Tether“ und weitere Werke von Echoes Of Yul könnt Ihr bei Bandcamp anhören.