Daina Deiva / Skeldos – Aviliai (CD, no label)

Daina Deiva / Skeldos

Eine Warnung vorab: Dieses Album ist sehr leise und entwickelt sich sehr langsam. Wer damit klar kommt, der sollte „Aviliai“ unbedingt seiner Musiksammlung einverleiben.

„This is music for dark, late nights, for contemplation and time alone. It demands attention and quiet in its intensity.“ schreibt Rezensent Grey Malkin von „The Active Listener“ über dieses Gemeinschaftswerk der litauischen Musiker Daina Dieva und Skeldos und da kann ich ihm nur zustimmen. Seiner Schlussfolgerung, dass es sich bei „Aviliai“ um „modern folk music“ handelt, kann ich jedoch nicht ganz folgen. Richtig ist, dass die überlangen Drone-Stücke Dank des entrückten Gesangs von Daina Dieva und Vytenis Eitminavičius die Atmosphäre eines russisch-orthodoxen Gottesdienstes atmen und das obwohl ein Großteil der Litauer römisch-katholisch ist. Der Klang kommt wie aus einem weiten Raum, der im zweiten Titel „Smėlio“ vom Dröhnen der Maschinen erfüllt ist, das immer mächtiger und mächtiger wird, um dann einem melancholischen Klangbild zu weichen. Die Veränderungen im Sound sind dabei so unmerklich, dass es im Mittelteil sogar stressig werden kann, realisiert der Hörer plötzlich die Gewalt des Sounds.

„Aviliai“ ist Musik, um sich fallen zu lassen, sehr spirituelle Musik, die den Geist auf sanften Schwingen fortträgt, ihn zu Boden reißt, zermalmt und wieder aufrichtet. Eine quais religiöse Erfahrung also…

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