Für das vorliegende, im September 2014 erschienene Album hat sich Robin Storey von Rapoon der Mitarbeit zweiter weiterer Künstler versichert. Da ist zu einem Shaun Sandor, der als Kollaborateur Promute auftaucht und der Sänger Des Kashyap, der im Booklet unter „additional vocalisations“ genannt wird.
Sandor ist ein amerikanischer Musiker, der anfangs in verschiedensten Bands spielte und in den Mitte der 1990er Jahre in der Noise Szene von Cleveland landete. Ursprünglich vor allem als Promoter aktiv, beschäftigte sich Shaun Sandor zunehmend mit den Möglichkeiten der Klanggestaltung, u.a. für Soundtracks, komponierte eigene elektroakustische Stücke und arbeitete mit anderen Musikern zusammen. Sein Projekt Promute „bedient“ ein breites Spektrum an Genres, wobei die „akustische Reise“, oftmals vermittels selbstgemachter Klangerzeuger angetreten wird.
Die Wege von Storey und Sandor kreuzten sich im Jahr 2011, als sich Rapoon und Promute zusammen auf „Endless Form Tour“ begaben. Shaun erinnert sich: „Einige Nächte hintereinander saß ich in einem wirbelnden Klangnebel den Raboon zauberte. Die Musik erschuf ganz einfach Vorstellungen von Zeitlosigkeit und verlockender Landschaften. Ich begriff, dass die elektroakustischen Sets, die ich auf die Bühne brachte, das natürliche Gegenstück zu Rapoons Musik.“ Von dieser Erkenntnis inspiriert, entwickelte Shaun Sandor ein Dutzend Stücke, basierend auf selbstgebauten Instrumenten, präparierter Gitarre und Bass sowie Sitar und schickte diese an Robin Story zur Bearbeitung. Shaun war es auch, der Des Kashyap mit ins Boot holte und ihn bat, stimmlich zum Gesamtwerk beizutragen, was dieser auch tat. Der finale Zusammenschnitt und das Mixing lag dann in der Hand von Storey, der selbst auch noch Vocals beitrug.
Das Ergebnis dieses Schaffensprozesses ist dann einigermaßen überraschend. Obwohl die CD einen sehr „industriellen“ Titel trägt (Machine River), klingen die ersten drei kurzen Stücken nach originärem indischem Liedgut. Auch später tauchen diese Klänge immer wieder auf, nicht allerdings in Kombination mit elektroakustischen Sounds, schwebenden Drones, gelegntlich Drumes und manch ritueller anmutender Stimmakrobatik. Während die beiden überlangen Stücke, die die Abschluss der CD bilden, die typische unhektische aber abwechslungsreiche Klangreise unternehmen, für die Rapoon bekannt ist, sind die „normal langen“ Stücke in sich geschlossener, entwickeln sich eher zielstrebig von ihrem Anfang zu hin zum Ende, ohne jeden Kurswechsel. Der Sound bleibt dabei immer „angenehm“, nur „Word On Tin“ fällt mit seiner chaotischen Gesamtstruktur, den schleifenden Drones, den schrägen Flöteneinlagen und wirren Spracheinlagen etwas aus dem sonst eher harmonischen Gesamtwerk heraus.