Post Scriptum – Grey Eminence (CD, Tesco)

Post Scriptvm

Die Musik, die die russisch-stämmigen Amerikaner von Post Scriptvm machen, zu beschreiben, ist ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Vielleicht ist Musik auch nicht die richtige Bezeichnung dafür, denn vieles hier ist collagenhaft angelegt. Das großartige Artwork weist ebenfalls in diese Richtung inklusive eines Hauchs Surrealismus.
Stilistisch bedient man sich der ganzen Bandbreite vom Ambient bis hin zu den Power Electronics, ohne jedoch alles hübsch ordentlich in passende Einheiten zu gliedern. Zwar gibt es rhythmische Strukturen aber nichts Tanzbares. Melodien, Samples von Volksliedern, Opern etc. tauchen auf, zum Mitsingen ist das dann aber doch nichts. Insgesamt ist dem Album eine sehr martialische Note zu bescheinigen, die zahllosen Samples verstärken diesen Effekt. Die eingesetzten Sounds ihrerseits, so wie die Glocken bei „White Shamans“, die für eine düster-entrückte Atmosphäre sorgen.
Post Scriptvm lassen den Hörer immer ein wenig unerlöst, bauen Spannung auf, ohne diese dann aufzulösen, lullen den Hörer ein, um ihn dann aus den Gedanken zu reißen. Mich lässt dieses Werk, wie auch das erste schon, ziemlich ratlos zurück, trotzdem gefällt es mir. „Grey Eminence“ ist eine Platte, die sich nicht sofort erschließt, dafür gibt es auch beim 20ten Durchhören noch etwas zu entdecken. Das Schlagwort „experimentelle Musik“ trifft es eigentlich ganz gut.

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