Freitag

Den Freitag gammelte ich hauptsächlich herum. Zwar gab es die eine oder andere Band, die ich mir angeschaut hätte, wirklich interessiert hat mich jedoch nichts. Nach diversem Rumgehänge in Leipziger Parks, einem kurzen Abstecher in die Innenstadt und zur Sixitina tauchte ich dann erst zum LYDIA LUNCH-Konzert im Cinestar wieder auf. Nachdem klar war, wie das System des Zutritts funktioniert, eroberten wir Plätze in der ersten Reihe, denn nur dort kann man evil Lydia richtig genießen. Die Lady ließ dann wieder ihre Schimpfkanonaden auf Männer im Allgemeinen und Pappnase Bush im Besonderen ab - alles schon mehrfach gesehen aber immer wieder schön. Mir wurde auch das Privileg zuteil, von Lydia fixiert zu werden, während sie einen Ihrer Monologe gegen die Schwanzlurche hielt, ließ mich aber nicht einschüchtern und schaute ihr freudestrahlend ins Antlitz. Insgesamt ein sehr angenehmer Auftritt, der durch ihre Begleiter auch musikalisch in Erinnerung bleiben wird. Während der eine Herr den Vortrag von Frau Lunch mit elektronischen Sounds untermalte, trommelte der andere mit einer leichten Jazz-Note, was das Zeug hielt. Einfach Klasse, echte Könner am Werk!

Nach dem Konzert streuselten wir zur Moritzbastei hinüber, mitten durch das Stadtfest (ä Grau'n) ohne jedoch ins Innere zu gelangen, wo grad Zeitgeist Zero spielten. Nach einem kurzen Stippvisite auf die Website scheint das auch besser so zu sein, denn die Sängerin ist weder Ohren- noch Augenweide. Statt also in den überfüllten Hallen herumzusitzen, vergnügten wir uns oberhalb der Moritzbastei bei einer Art Straßentheater. Die Aktiven nahmen ihre Zuschauer dabei mächtig auf den Arm und alberten mit Jonglage-Kunststücken herum, um am Ende zu zeigen, dass sie diese doch beherrschten. Als lustige Ergänzung zum Programm fungierte ein alkoholisierter Eingeborener, der irgendwelchen Schlager-Scheiß vor sich hinlallte. Das war wirklich finster…

Zum krönenden Abschluss des Abends ging es wieder in die Agra-Halle zum Auftritt von NITZER EBB. Fototechnisch hätte ich mir den Aufwand sparen können: Erstmal hatte ich im "Graben" aufgrund des großen Andrangs nur ein Lied Zeit. Zum zweiten stand Herr McCarthy überhaupt nicht still (wie nicht anders zu erwarten) und wenn ich ihn mal blitzen wollte, zeigte die Bühnentechniker, dass sie die größeren hatten - gegen ein Stroboskop anzufotografieren ist reichlich zweckfrei. Werd ich wohl schauen müssen, ob andere mehr Glück gehabt haben. Z.B. hier: http://www.musik.terrorverlag.de.
Musikalisch boten NITZER EBB, das, was von ihnen erwartet wurde: hämmernde Sequenzer-Beats, die mittels Live-Drumming verstärkt wurden, sowie einen energetischen McCarthy, der die altbekannten Hits zu Gehör brachte. Sehr nett, nach einer halben Stunde hatte ich dann jedoch genug, denn wirklich abwechslungsreich ist das nicht. Die Fans ließen sich davon nicht stören und feierten wild.

Im Anschluss gingen wir noch ein Weilchen in die Disko in der Halle 4.2., wo es aber schnell langweilig wurde. Gruftie-Mainstream-Disse. Kann ich auch daheim haben. Also ab ins Zelt.

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