V.A. - Gone (CDR, Apocalyptic Radio)

Auf diesem Sampler aus dem Hause Apocalyptic Radio befinden sich zehn Titel, von denen ein Großteil auch zum Label gehört, und gleich drei Projekte (FLUTWACHT, VINCENZO BOSSI und FLESHCRAWLER) mit dem Labelmacher Daniel Simon selbst und seinem aktivsten Mitstreiter in Verbindung stehen. Musikalisch erwartet den Hörer demnach auch der typische Sound des apokalyptischen Radioübertragungen: Noisiger Ambient mit vielen Fieldrecordings und richtig fetter Noise, der Wände aufbaut. Simons Hauptprojekt Flutwacht zeichnet sich durch ein rhythmische Variante dieses Noise-Ambient-Hybriden aus. Musikerkollege Mario Löhr bedient mit N.STRAHL.N in eine ganz ähnliche Richtung; seine Klangminiaturen lassen sich zwar auch dem Ambient zurechnen, verwenden aber allerhand metallische Klangträger und auch einiges an Verzerrung. Wer sich auf dieser Seite umschaut, wird schon zahlreiche Rezensionen zu den genannten Projekten finden. Ebenso wie zu denen des umtriebigen Österreichers Alex Wiese, der mit BONEMACHINE und den auf der CD vertretenen, erstaunlicherweise recht rhythmischen WACH einigen Eindruck hinterlassen hat. Nicht zu vergessen Krawall-Experte ANTRACOT, der mit „Rotting Flower“ ein recht musikalisches Stück zum Besten gibt. Nicht ganz unbekannt sind auch die Power-elktronischen VRONTHOR und die vielseitigen TZII, deren Beitrag allerdings sehr zurückhaltend ist. Bisher noch nichts gehört hatte ich von GOGHAL und EGO DEATH. Erstere liefern ein fettes Stück rauen „wall of sound“-Noise ab, der aber nicht über Gebühr originell ist. Der Ego Death-Beitrag mit dem burzumesken Titel „Nachtod Düsternis“ fällt dann jedoch nach unten hin ab. Keyboard-Klavier-Ödnis im Zwei-Finger-Klopf-System, das würde ich mir sogar noch selbst zutrauen. Zumal der Künstler hier auch gelegentlich neben die Taste haut. Auf CD und wenn es auch nur CDR ist, muss man das nicht veröffentlichen. Mit diesem Stück hat sich der griechische Musiker Manos Michaelides keinen Gefallen getan. Dass er es besser kann, zeigt seien Bandcamp-Seite.
Für den Sampler als Ganzes lässt sich festhalten, dass der Hörer hier einen recht guten Eindruck bekommt, was ihn in diesem Teil der Szene erwartet. Die Gestaltung mit Faltpapier ist auch ganz nett. Kann man sich also ohne Bedenken zulegen, den Tonträger.

 

back        top