Experimentum Solaris +++ Firedance On A Dead Mans Grave +++ The Fear +++ The End Of All Dreams


Wach - Experimentum Solaris (CD, Old Europa Cafe)

Wach ist und bleibt schwierige Musik. Das zeigt sich auch auf dem neuen Album "Experimentum Solaris" wieder sehr schön. Über weite Strecken lässt sich das Ganze als - ja ich weiß, das ist abgegriffen aber diesmal passt es wirklich - Soundtrack zu einem Horrorfilm bezeichnen. Insbesondere am Anfang verursacht das Werk phasenweise Gänsehaut. Später dann wird der Sound von Wach immer experimenteller. Überhaupt hält man sich wenig bis gar nicht an die Vorgaben des Genres. Weder gibt es in allen Stücken durchlaufende Drones oder atmosphärische Flächen, noch irgendwelche Melodien und Rhythmen. Das ist wirklich harte Kost für den Hörer, der dem Werk mehr als nur ein Ohr leihen muss.
Persönlich muss ich gestehen, dass mir dies bei diesem Wach-Werk besonders schwer fällt, da das Zuhören reichlich anstrengend ist: Über weite Strecken gibt man sich disharmonisch, wie bereits erwähnt gibt es auch kaum andere Fixpunkte an denen man sich festhalten kann. Wirklich sehr ambitioniert aber mein Film ist das nicht. Hier fehlt mir einfach das Menschliche bzw. das, was mich auf menschlicher Ebene also per Körper oder Geist anspricht. Ich finde Wach eher belastend, nicht weil es wie viele Musik dumm ist, sondern aus meiner Sicht einfach nur extrem strange.

Apropos Film: Den gibt's auch wieder dazu und wie schon bei den anderen Veröffentlichungen "glänzt" das Bildwerk vor allem durch die Farbe Schwarz. Zu erkennen ist so gut wie nichts, weshalb ich denke, dass Wach ihr Konzept in dieser Richtung ein klein wenig überdenken sollten.

Insgesamt ein echter Brocken, wenn auch das mittlerweile weiße Äußere ein klein wenig mehr Leichtigkeit hätte vermuten lassen.

1. Escape From Solaris
2. Difference
3. Where No Man Has Gone Before
4. Experimentum Solaris
5. Destroyer Of The World
6. 100110
7. Deconstructed
8. Sonata Absurdum
9. Nostromo
10. Isolation
11. Prophets Of Doom

Video: Destroyer Of Worlds



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Wach - Firedance On A Dead Mans Grave
(Beverina&War Bild & Tonkunstschmiede)

Wach haben die Farbe für sich entdeckt. Schon das Cover ist nicht mehr nur schwarz und etwas weniger schwarz, auch die Musik hat sich ein Stück weit geöffnet, ist dynamischer und abwechslungsreicher geworden. Die neue Platte trägt den zugegebenermaßen nicht gerade lebensbejahenden Titel "Firedance On A Dead Mans Grave", zeigt sich aber wesentlich "heller" als ihre Vorgänger. Das wird wohl am heißen Element liegen.
Grundsätzlich lässt sich Wachs Musik noch immer als Dark Ambient mit Klassikeinschlag bezeichnen. Noch immer lässt sich der Sound nicht wirklich festmachen - zum großen Teil ist er wahrscheinlich synthetisch aber es scheinen auch verfremdete field recordings einzufließen. Mit der aktuellen Scheibe entwickelt man sich ein wenig in Richtung Cold Meat ohne jedoch den Bombast und die getragene Schwere der Nordländer zu kopieren. Wie gesagt, es geht mittlerweile wesentlich schwungvoller zu, "Slave Of The World" könnte man sogar fast schon als Death Industrial charakterisieren. Insgesamt fehlen mir nur noch ein paar Samples, um die instrumentalen Stücke etwas aufzulockern und vielleicht mit Bedeutung aufzuladen. Aber wenn das die Künstler gewollt hätten, hätten sie das sicher schon lange getan.

Auf der CD enthalten ist das Video zum Track "Flammenmanifest". Das ist natürlich auch reichlich düster. Alte verfallene Gemäuer spielen darin die Hauptrolle und deren sukzessive Erforschung mit der Kamera. Sehr stimmungsvoll das Ganze und mit einigen netten Effekten belegt. Eine passende optische Umsetzung des Sounds, geprägt von Verfall und (größtenteils) menschlicher Abwesenheit.

Die CD-Verpackung ist ansprechend gestaltet, das Werk auf 100 Stück limitiert. Zusätzlich gibt es eine Postkarte, die zum Verschicken aber viel zu schön ist, mit den abgebildeten Totenköpfen aber gerade zu Weihnachten, im Kreis der Verwandten sicher für einige Aufmerksamkeit sorgt :-)

Insgesamt wieder eine sehr schöne Veröffentlichung aus dem Hause Wach.


Titel:
1. Kyrill II
2. Frenzy
3. Flammenmanifest
4. Clouds And Whispers
5. Slave The World
6. Nails Into The Body
7. Einsamkeit

+ Video Flammenmanifest



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Wach - The Fear (3''-CD / DVD-Film)

Diese Veröffentlichung ist mit 22 Kopien ein echtes Sammlerstück. Allein die wunderbare Optik, mit der WACH sich hier präsentieren, lässt manchem sicher das Wasser im Munde zusammenlaufen: wieder schön schwarz mit einem Siegel versehen.
Musikalisch bewegt man sich in ähnlichen Gefilden wie auf "The End Of All Dreams". Klänge im Schnittbereich zwischen Ambient und Klassik mit einem Schuss Abstraktion. Weit entfernt davon, gefällig zu wirken. Sehr gut kann man sich dazu Expeditionen durch Schiffsfriedhöfe auf dem Meeresgrund vorstellen oder andere Formen von "Stillleben." Gedacht ist das Ganze jedoch offensichtlich als Hommage an den großen amerikanischen Autor Edgar Allen Poe, den Meister des subtilen Grauens. Fürchten muss ich mich zwar nicht bei dieser Musik, "positive vibrations" sind hier jedoch keine wahrzunehmen. Eher wirkt das Ganze sehr kalt, wie eine menschenleere, lebensfeindliche Gegend, was durchaus auch erschreckend sein kann.
Der Film "The Fear" changiert in seinen Farben zwischen hellgrau und dunkelschwarz. Zwar sind gelegentlich Details erkennbar, einen "Sinn" haben sie jedoch nicht. Vielmehr geht es wohl darum, eine unterbewusste Angst zu erzeugen und das gelingt auch ganz gut.

PS. Ich hasse es, dass diese doofen DVDs immer erst nach den übelsten Kopfständen auf meinem Rechner laufen. :-(

Titel:
1. Intro
2. The Fear
3. Chains
4. Rain Maker (Bonus Track)

DVD: "The Fear"


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Wach - The End Of All Dreams (CD-R, Klangfeld Seuchentrieb)


"Alles so schön schwarz hier", würde Nina Hagen wahrscheinlich sagen, wenn Sie statt Möchtegern-Popkaspern zuzuhören mal ein Ohr auf "Wach" riskieren würde. Die zweite Produktion aus dem Hause Klangfeld Seuchentrieb steht dem dunklen Vhaete-Machwerk in nichts nach. Die auf dreißig Stück limitierte CD kommt in einem handgefertigten Lederetui mit Wachssiegel darauf. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass ich nur die Promo habe, sonst würde ich mich gar nicht getrauen, das Ding aufzumachen.
Auf der vollständig schwarzen CD erwartet den Hörer eine stimmungsmäßig ambiente Musik mit zahlreichen Anreicherungen. Wie genau man das Dargebotene beschreiben soll - keine Ahnung! Ritual Noise Ambient, wie es auf der Website steht, trifft's vielleicht nicht ganz aber wer will schon über Schubladen streiten? Für das Rituelle fehlen mir ein wenig die hypnotischen Rhythmen. Wirklich noisig ist das Ganze auch nicht, da nur ganz selten verzerrte Klänge zum Einsatz kommen und überhaupt sparsam und zurückhaltend mit den einzelnen Soundelementen umgegangen wird. Für mich hat dieses Werk mit seinem von hohem tonsetzerischen Können geprägten, differenzierten Klangbild eher etwas von anspruchsvoller zeitgenössischer Musik. Natürlich ließe sich auch wie üblich die Beschreibung als "Soundtrack" bemühen, etwas ist jedoch anders, als auf den genreüblichen Veröffentlichungen. Was genau, weiß ich noch nicht zu sagen. Wach's "The End Of all Dreams" ist eine sehr interessante Platte, die noch einiger Erforschung bedarf. Ein "abschließendes" Urteil kann und möchte ich nicht fällen.

Titel:
1. Welcome To The...
2. ...Freakshow
3. Wie Kalter Stein
4. Domination Desire
5. The Long Goodbye
6. Strange Kind Of Evilness
7. Vortex 4
8. Kyrill

PS. Manchmal hat das übermäßig Schwarze auch so seine negativen Seiten. So transferierte ich die CD in ein schwarzes "Slim Case" mit dem Resultat, dass ich den Tonträger ewig lange nicht finden konnte, da ich das Case für leer hielt.


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