Sonntag

Am letzten Tag der Herbstnächte passierte bei uns nicht mehr allzu viel. Von den Bands bekamen wir keine einzige zu Gesicht, da wir sehr zeitig wieder heimwärts fuhren. Angehört haben wir uns aber noch die lustigen Geschichten von Kaaja Hoyda (Ja heißt der Mensch denn wirklich so?), dem, wie er selbst von sich behauptete "Pannemann #1" sowie einen Vortrag über Hexen von Ardaga. Zu Hoyda ist zu sagen, dass er, obwohl ja nun mehr EBMler (bodygestylt), mit seinem kruden Humor eine echte Bereicherung in unserer ach so düsteren Szene darstellt. Das eigentlich angekündigte Bruno Krämmchen hatte offensichtlich keine Lust, sich nach Hoyda auch zum Obst zu machen, aber vielleicht hat er ja später noch gelesen. Deshalb folgte gleich im Anschluss an so viel Frohsinn ein richtig guter und interessanter Vortrag über Hexen, dem wir anderthalb Stunden aufmerksam lauschten, bevor es dann zum memory overflow kam. Wunderbar, aber eindeutig zu viel. Der Vortragende Argada - ein Anhänger des Wicca-Kultes - entschuldigte sich dafür, dass er ein 18-Stündiges Seminar auf knapp zwei Stunden zusammengeschrumpft hatte, was natürlich nicht gut gehen konnte. Die Konzentration auf ein in sich geschlossenes Thema wäre sicher von Vorteil gewesen. Wie auch immer, der Herr bewies, dass er im Gegensatz zu so vielen selbsternannten Mystikern, über ein ungeheueres Wissen verfügt und mit diesem auch arbeiten konnte. Von Berufs wegen war er wohl Historiker und das merkte man ganz deutlich. Ein aufschlussreicher Abschluss der fünften Herbstnächte allemal.

Fazit:
Die Herbstnächte sind ein Muss für alle, deren Herz an der Schwarzen Szene und denen der gotische Mainstream zum Halse raus hängt. Im ganzen Gelände konnte ich keinerlei "Sponsoren" ausmachen, die mit Macht ihre "Produkte" ins Programm drängen und das ist gut so. Das Fest ist im wahrsten Sinne des Wortes familiär, überschaubar, gut organisiert und stressfrei. Leider waren diesmal wesentlich weniger Leute da, als bei den letzten Herbstnächten. Hoffentlich liegt das nicht daran, dass Illuminate nicht eingeladen worden, sondern an anderen, temporären Gründen (Kälte, Geldmangel, Arbeitspflicht). Für das nächste Mal habe ich mir auf jeden Fall vorgenommen, mir die Tage vor und nach dem Festival freizuhalten und das Ganze ohne An- und Abreise-Anstrengung zu genießen. Der Fläming hat eine Menge zu bieten neben der Burg Rabenstein: eine wunderbare Landschaft zum Wandern, Rad fahren und Reiten, die Lutherstadt Wittenberg, Dessau, die alten Garnisonsstädte in Richtung Jüterbog und vieles mehr. Nicht weit ist es bis Ferropolis in Gräfenhainichen oder bis Potsdam...

 

PS: Ich werde nicht vom regionalen Fremdenverkehrsverband bezahlt.

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