Kommentar zu
den Übergriffen, gepostet bei indymedia.org
da bin ich ja froh, dass ich
am Sonntag nicht ärmellos am UT Connewitz aufgetaucht bin. Dann würde
ich jetzt wohl im Krankenhaus liegen. Ich habe mir nämlich eine Schwarze
Sonne auf den Oberarm tätowieren lassen. Heute bin ich zwar nicht
mehr ganz glücklich darüber aber passiert ist passiert. Der
Grund war damals wohl mein wachsendes Interesse fürs Heidentum und
die Bedeutung des Sonnerades als Symbol für das ewige Entstehen und
Vergehen. Politisch aufgeladen war die Sache nicht, obwohl ich wusste,
woher die Schwarze Sonne stammt. Sonnenräder haben mich schon immer
fasziniert. Es kotzt mich an, wenn sich andere Menschen anmaßen, anhand meiner Kleidung oder einer einzelnen Äußerungen sich ein Urteil über mein Weltbild zu machen. Ich habe am Sonntag mit einem guten Freund - übrigens ein Altpunk - vorm UT Connewitz gestanden. Die hasserfüllten Gesichter einiger offensichtlich zur Antifa gehörender Personen fand ich erschreckend. Besagter Freund meinte dazu, dass sie früher genau diese Art Gesinnungspolizei bekämpft hätten. Ich glaube, ich weiß, was er meint und Volly Tanner hat das Ganze in einem Gedicht schön auf den Punkt gebracht. Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht viel für elitäre Scheiße und gewalttätige Menschen übrig habe. Im Gegenteil verstehe ich mich als linken Menschen und bin damit auch schon angeeckt, denn in der Szene gibt es selbstverständlich auch "Rechte", so wie es die in der ganzen Gesellschaft gibt. Wobei ich an dieser Stelle betonen möchte, dass ich als "Linker" "Rechte" zu akzeptieren habe, wenn ich von denen das Gleiche verlange. Persönlich habe ich keine Ahnung, wo der Staat, die Gesellschaft eine Trennlinie zwischen politisch und extremistisch ziehen sollte. Meine Trennlinie ist die Gewalt. Wer in eine voll besetzte Straßenbahn Steine schmeißt, gehört ganz unabhängig von seiner politischen Einstellung bestraft. Das Gleiche gilt für Leute, die nur aufgrund der vermuteten Weltanschauung eines Gegenübers diesen tätlich angreifen. Wer sich noch mal etwas Genauer informieren will, der kann ruhig diesen Artikel lesen, den ich 1998 geschrieben habe. Im Großen und Ganzen vertrete ich immer noch die selbe Meinung. Betreffs Sturmvogel würde mich ernsthaft interessieren, auf Basis welcher Informationen diese Bands als "Nazi" eingestuft wird. Was z.B. Derniere Volonte betrifft, so muss ich sagen, dass mich der hier angebrachte Link bzw. die dahinter befindlichen Informationen schon nachdenklich stimmen. Da ich weder eines der Konzerte dieser Band besucht habe, noch einen ihrer Tonträger besitze, sehe ich mich aber nicht unbedingt in der Pflicht - ganz abgesehen davon, dass ich meine Zeit sinnvoller verbringen kann - mich über Gebühr damit zu beschäftigen. Meine Kurzeinschätzung: Ziemlich beschissene, höchstwahrscheinlich rechtskonservative Weltanschauung. Mag ich nicht, würde mich aber auch nicht stören, wenn mir die Musik gefiele. Ich muss ja nicht den Scheiß glauben, den die Musiker für richtig halten. Sicher müsste man sich am Ende fragen, ob man mit seinem Geld - vorausgesetzt man kauft sich eine CD - nicht die falschen Leute unterstützt... Wie auch immer, ich hoffe, dass die Gesinnungspolizei daheim bleibt und sich kluge und nicht vom Hass zerfressene Leute des Themas in der Zukunft annehmen. Persönlich finde ich das ganze Monumentum-Projekt wesentlich bedenklicher, da ganz groß angebunden. Dem WGT-Programmheft liegt eine DVD bei, mit der computeranimierten Show. Titel wie "Sieg", "Wiedergeburt" oder "Freiheitswacht" wecken bei mir ungute Assoziationen, insbesondere, wenn man bedenkt, wann und zu welchem Zweck das Völkerschlachtdenkmal ursprünglich gebaut wurde...
|
|
![]() |
![]() |