+++ b°tong

 

Origami Galaktika / Diskrepant / B°tong -
For people With Ears To Hear (CDR, Inner Cinema)

Der Sampler beginnt mit drei brillanten Origami Galaktika-Stücken. Der norwegische Musiker Benny Braaten schafft Ambientmit echten Klangerzeugern und rundet diesen mit dem unheroischenPathos klassischer Musik ab - der perfekte Soundtrack zum Meditieren und Entschweben. Extrem differenzierte Sounds, die trotzdem ein harmonisches Ganzes ergeben.
Diskrepant, das Soloprojekt von Per Åhlund aus Schweden, bewegt sich in ähnlichen Gefilden, doch während die Origami-Titel "lichtdurchflutet" sind, geht es hier eine ganze Ecke dunkler zu. Die deutlich bedrohliche Stimmung wird durch zusätzliche Eisenkratzgeräusche verstärkt.
Den Abschluss dieses kleinen leckeren Scheibchens bieten zwei Titel von b°tong aka Chris Sidell. Der Schweizer Ambient-Künstler legt beim ersten Titel ("Channeling")eine Schippe auf und zeigt sich ein ganzes Stück finsterer (wozu auch die "natürlichen" Soundschnipsel bzw. menschlichen Geräusche beitragen) und dabei wesentlich abstrakter. Die Harmonie verschwindet hier vollständig zugunsten einer fiesen Horror-Stimmung. Das ist definitiv nichts für paranoide Zeitgenossen! Track 2 besteht anfangs hauptsächlich aus entrückten Field Recording-Klängen, wird dann im Verlauf des Stückes immer "melodischer", soll heißen die quasimelodiösen Drones werden immer präsenter. Auch hier gibt es Dank dezent eingesetzter Samples wieder eine "menschliche Komponente".
Wer den Sampler in die Hand bekommt, sollte unbedingt zuschlagen, da das gute Stück extrem limitiert ist, denn ursprünglich war das Ganze als Promo für die 2011er Tour der drei Klangkünstler gedacht.

 

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