Of The First Light +++ Spectrehorse

 

Sky Burial - Of The First Light (CD, Audio Imolation Industries)

Es ist schon erstaunlich, inwieweit das Wissen über den Hintergrund unser Hören beeinflusst. Eine Rohfassung der CD hatte ich schon seit einiger Zeit zur Hand, jetzt liegt mir die richtige Veröffentlichung vor. Ganz abgesehen davon, dass diese sehr schön aufgemacht ist, erfährt man auf der Website, dass Michael Page diese CD den Wampanoag gewidmet hat, einem Indianerstamm, der ursprünglich in Pages Heimat Cape Cod lebte. Der Name des Stammes bedeutet "Menschen des ersten Lichts" (Of The First Light), denn hier im Osten der USA können die Menschen des nordamerikanischen Kontinents als erste den Sonnenaufgang erleben.
Michael Page bedient sich mit seinem Projekt Sky Bural vor allem ambienter Klänge, Field Recordings, Drones. Das Ergebnis ist ein seltsam entrückter Sound, völlig frei von Pathos und immer ein Stück "spooky". Beim entsprechenden Setting kann diese Musik durchaus zu Angstzuständen führen. Die einzelnen Stücke entstehen durch die sparsame Überlagerung verschiedenster Soundschichten. Rhythmen spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Stellenweise sind die Klänge auch recht harsch und höhenlastig, meist dominiert jedoch der dunkle Ton. Typisch ist auch die entschleunigende Wirkung der Musik, die langsame aber stetige Steigerung, die eine manchmal nur schwer zu ertragende Spannung erzeugt. Gegen Ende wird mit "Decomposition Of Shadows" noch einmal ein Gang zugelegt.

Alles in allem zwar kein "Wohlfühl"- aber trotzdem ein gutes Dark Ambient Album.


Titel:
1. Of The First Light
2. A Whispered Insanity
3. Freedom as a Last Resort
4. Decay Of The Lotus
5. The Resonant Properties Of Ice
6. Among Those Not Present
7. Through Bog And Bull Briar
8. Shock Cocoon
9. Ten Milligram Salvation
10. Ardea Herodias
11. Remnants Of Spite
12. Decomposition Of Shadows

zurück        nach oben

Sky Burial - Spectrehorse (CD, Audio Imolation Industries)

Die Himmelsbestattung (sky burial) ist eine rituelle Praxis, wie sie z.B. in Tibet vorkommt oder bei einigen Indianerstämmen. Dazu wird der Körper des Toten in feine, handliche Häppchen zerlegt und in den Bergen den Vögeln überlassen. Wer jetzt einen sehr kranken Sound erwartet, dem sei eher Michael Pages Hauptprojekt Fire In The Head empfohlen, Sky Burial ist dunkler Ambient, der sich wesentlich leichter verdauen lässt, als Pages Power Noise-Eskapaden. "Spectrehorse" ist genauer gesagt die zweite Veröffentlichung dieses Projektes. (Die erste, selbstbetitelte CD-R erschien bei Housepig.)
Dominiert wird der Sound von sich nur unmerklich verändernden Drones, die mit anderen Elementen, wie sanften Rhythmen oder schwebenden Gitarren- oder Violinenklängen kombiniert. Wirklich gut beschreiben lässt sich das nicht, wie die meisten Ambient-Releases überhaupt. Festzustellen ist, dass Sky Burial sehr langsam sind und ohne jeden Pathos. Der Hörer wird beim Genuss der CD quasi gelähmt, selbst das Atmen fällt manchmal schwer. Klanglich lassen sich manche Anleihen an Fire In The Head finden, ohne das deren Brutalität und Basslastigkeit hier greift. Nicht unbedingt ein Meilenstein des Genres aber eine sehr angenehme CD.

Titel:
1. Spectrehorse
2. Smoke Sky Horizon
3. Down and Down and Drown
4. Saquasohuh Rising
5. Straightjacket Sonata
6. Justice, Just Ice, Just Us
7. Chroma Polaris
8. The Severed Wings of a Killing Bird
9. To Mock a Killing Bird (Remix)


zurück        nach oben