Mediate / Multilate +++ Be My Enemy +++ Come Closer Cut Deeper +++ Split mit Analog Suicide

Fire In The Head - Meditate / Mutilate (CD, Eibon Records)

Der Opener "Darkest Before Dawn" erinnert ein wenig an das ambiente Nebenprojekt Sky Burial, doch ist die hier aufgebaute Stimmung bereits so bösartig, dass schon klar ist, was als nächstes kommt. Einige Schüsse peitschen durch die akustische Nacht und eine männliche Stimme steigert sich parallel zur Musik in hasserfüllte Wut. Da ist er wieder der typische Power Noise, bei dem keine Gefangenen gemacht werden und der auf einen tragenden Rhythmus verzichtet. Panzergeräusche, die den Hörer quasi überrollen, kombiniert mit verzerrten Schreien nicht aus dieser Welt. Das kann natürlich niemand auf Dauer ertragen und so schiebt Michael Page bei Fire In The Head-Veröffentlichungen gewöhnlich zwischen die alles niederwälzenden Attacken kurze Atempausen ein, düster ambiente Strukturen, die jedoch kaum einen Erholungseffekt haben, sondern nur auf den nächsten Angriff vorbereiten sollen. Diesmal zeigt er sich jedoch seltsam zurückhaltend. Zwar lässt sich kaum sagen, das "Meditate / Mutilate" eine "ruhige" Platte ist, doch haben die etwas moderateren Töne hier mehr Platz. Typisch bleibt jedoch der sehr breit angelegte, noisige Sound. Nur Titel 5, "Complete The Obsession", fällt im Gesamtbild ein wenig aus dem Rahmen, weil das Stück erst sehr reduziert beginnt und dann vor allem mit sehr hohen Kreischfrequenzen schmerzhaft ins Ohr dringt. Mal sehen, wie es mit dem Projekt weitergeht.

Titel:
1. Darkest Before Dawn
2. True Believer
3. Learning How
4. Kriegskunst
5. Complete The Obsession
6. And Still They Come
7. Psychotic Underground
8. Within And Without
9. Diluted
10. Meditate / Mutilate


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Fire In The Head - Be My Enemy (CD, Audio Immolation Industries)

Auch die zweite CD von Michael Page aka Fire In The Head bewegt sich im gewohnten Power Noise-Terrain. "Be My Enemy" kommt jedoch soundtechnisch ein ganzes Stück klarer daher als sein Vorgänger. Zum einen wirkt das Gehörte wesentlich kraftvoller - wahrscheinlich aufgrund eines verbesserten Mixings. Zum anderen haben auch Samples in das Programm Einzug gehalten. Zudem setzt Page seine Stimme etwas differenzierter ein: es wird nicht nur geschrieen, sondern auch (elektronisch verstärkt) geflüstert. Damit unterscheidet er sich ein wenig von anderen Genreprodukten, auch die bereits auf "Come Closer Cut Deeper" enthaltenen klaren Keyboardsounds Marke Ambient Drones sind auf dieser CD wieder zu hören. Besonders deutlich treten die bei Titel 7 "Fear becomes complacency " zu Tage. Ansonsten zwitschern wieder die kranken Sounds durch das Gehör, dass es eine wahre Freude ist. Dabei eignet sich das Ganze weniger zum "Tanzen" als zum "Faust in der Tasche ballen". Sicher; Michael Page hat das Genre nicht neu erfunden, doch immerhin ist er mit dem, was er tut, überzeugend.


Titel:
1. When this no longer satisfies
2. Daddy's got a gun
3. Prettier things (Second offense)
4. Collapsing Sun
5. Sometimes, just sometimes
6. Submit / Succumb (Vocal version)
7. Fear becomes complacency (V.2: The stain)
8. Refuge in duality (Be my enemy)
9. No one can hear you
10. When this no longer satisfies (Wertham remix)

 

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Fire In The Head - Come Closer Cut Deeper (CD, Nihilist)


Schon das Cover der CD lässt wenig Zweifel daran, was den Hörer erwartet. Ein Closup von einem Menschen mit durchgeschnittener Kehle macht klar, dass dieser Tonträger keine angenehme Unterhaltung enthält. Stattdessen bieten Fire In The Head, das Projekt des Amerikaners Michael Page fetten Power Noise mit Sounds an der Schmerzgrenze. Richtungstechnisch scheint hier eher MK9/Death Squad Pate gestanden zu haben als der oft im Zusammenhang mit Page erwähnte Slogun-Macher Joe Balistreri. Gelegentlich fühlt man sich auch an Japan Noise erinnert. Krasse, kreischende Sounds, Nervzerfetzendes Gefiepe, Übersteuertes aller Couleur und nicht zu vergessen, die, wenn auch etwas spärlich eingesetzten, aggressiven Vocals. Alles wie gehabt also und wie in dieser Sparte üblich. Ein wenig ungewöhnlich und im Seitenprojekt Sky Burial stärker ausgeprägt sind die klaren Keyboardflächen, die gelegentlich unter den Krachattacken liegen. Das lockert den doch recht harschen Sound ein wenig auf. Eher ungewöhnlich ist auch, dass Michael Page eine Coverversion auf sein Album gepackt hat: "Malfunction" von den Cro Mags. So recht zu erkennen ist das Original allerdings nicht mehr.
Insgesamt ein recht ordentliches Genrealbum, das Freunde von "Musik, bei der die Ohren bluten" sicher zufrieden stellt.

Titel:
1. What you can never do
2. Lie to me
3. Across your face
4. The art of obliteration
5. Malfunction
6. The last thing you'll see
7. Tell me you care
8. Face fucked
9. What I must do (V.II)

 

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