Wolves in The Throne Room & Wolvserpent
Sonntag 16. Oktober, Beatpol, Dresden


Von Wolves In The Throne Room hatten mir schon mehrere Freunde vorgeschwärmt, die sich mehr in Metal-Gefilden bewegen. Und nicht nur dass, selbst so hippe Sendungen wie arte Tracks berichteten schon über die Amiband, die "Black Metal" macht und als Kommune irgendwo auf einer Farm im Niemandsland der USA. Anders als andere Metaller vertreten die Wölfe eine ökologische Weltsicht, was sie nachgerade natürlicherweise zum Liebling der Feuilletons machen muss und mir auch sehr sympathisch ist. Wahrscheinlich waren es diese Erwartungshaltungen, die mich dann ein wenig enttäuschten, doch gemach…

Als Vorband waren WOLVSERPENT zu sehen, ein ebenfalls aus en USA stammendes Duo. Das präsentierte sich quasi eine Art White Stripes des Doom Metal: Er singend und mit Gitarre, sie am Schlagzeug. Die Stücke - zwei waren's wohl insgesamt - waren überlang - ich schätze mal jedes so 15 bis 20 Minuten. Stück 1 startete mit einem kurzen, von der Dame intonierten Geigen-Intro, das geloopt über die ganze Länge des Tracks lief. Dann setzten fette Doom-Gitarren ein und die Drummerin bearbeitete ihre Instrumente in einer noch nie gesehenen Art und Weise. Sehr eckig, was sicher auch an den gebrochenen Rhythmen lag, aber absolut auf den Punkt.
Stück zwei begann dann erneut mit einem Geigenintro und lief dann über sehr lange Zeit recht ruhig dahin, bis die Gitarren eine volle Breitseite abgaben und in die offensichtlich typischen repetitiven Akkordfolgen verfielen. Dazu grunzte der Mann am Mikrophon recht tief. Sehr geil das Ganze und absolutes Kopfkino.


Nach einer 40-minütigen Umbaupause, bei der mehrfach Dank hot plugin das Trommelfell malträtiert wurde, betraten WOLVES IN THE THRONE ROOM die Bühne, allerdings nur zu dritt. Das war schon mal optisch nicht so der Hit. Musikalisch waren dann zwar einige Black Metal Elemente - so beim Kreischgesang - zu erkennen, der Kern ihres Sound ist wohl aber eher Doom Metal, die perlenden Gitarrenläufe kennt man aus dem Death Metal. Hinzu kamen ein Pink Floyd-Einschlag, schöne Atmosphären und die meist sehr langsame Entwicklung der Stücke. Es fehlten aber auch nicht die plötzlichen Umschwünge und Tempowechsel. Alles in allem sehr angenehm und im Metal-Bereich mit Sicherheit innovativ - aber nicht wirklich weltbewegend. Wolvserpent haben mir an diesem Abend wesentlich besser gefallen…

 

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