Unrest Productions Over Prague - Shift, Iron Fist Of The Sun, Stab Electronics, Hal Hutchinson
Samstag 4. Mai 2013, K4-Club, Prague

Seit einiger Zeit finden in dem kleinen Studentenclub inmitten der Prager Altstadt interessante Konzerte statt. Anfang Mai hatten die Veranstalter Nova Alternativa und Arkham Productions zu einem Treffen mit Künstlern des britischen Unrest Labels.

Den Abend eröffnete Noise-Musiker HAL HUTCHINSON, der seine teilweise recht abstrakten elektronischen Sounds mit „echten“ Klängen aufpolierte. Hutchinson kratzte auf einem Eisenschrank herum und mischte diese nach Effektierung mit den rein elektronisch erzeugten Sounds. Alles in allem sicher das am wenigsten „eingängige“ Set des Abends.

S.T.A.B. ELECTRONICS boten dann das, was man von einem guten Power Electronics Act erwartet: Wals Of Sound, einen schreienden und auch körperlich voll engagierten Mann sowie ein krasses Video. In dieser Hinsicht zeichnete Keith Finnan sicher den heftigsten Teil des Abends verantwortlich, wurden in dem Hintergrundfilm doch „physically challanged people“ beim Sex gezeigt, ebenso wie einige wirklich seltsam anmutende Praktiken wie „ball kicking“. Da tat das Hinschauen manchmal ganz schön weh...

Optisch völlig aus der Reihe fiel Lee Howard aka IRON FIST OF THE SUN, ein gut aussehender junger Mann, der problemlos auch in jede Stino-Disko reingekommen wäre. Doch der Scherin trügt oft, denn Howard bietet einen hgeftigen Power Electronic / Noise Sound, der sich hören lassen kann. Leider versteckte sich der „Birmingham Nihilist“ ein wenig hinter seiner Technik, ein bisschen mehr action wäre nicht schlecht gewesen.

Zum Schluss ließen es dann SHIFT als Duo ordentlich krachen. Die beiden Maskenmänner hielten sich auf der in Nebel getauchten Bühne die meiste Zeit im Hintergrund, gelegentlich kam es auch zu Ausflügen ans Mikrophon, um über die Noise Walls anzuschreien. Alles in allem fehlte mir ein wenig der letzte Funke an, so ein kleiner kontrollierter Gewaltexzess oder etwas in der Art. Ich hatte eher den Eindruck, dass die beiden Musiker es an diesem Abend nicht schafften, den Punkt zu überschreiten, an dem das Publikum Angst bekommt. Wir halfen zwar etwas vor der Bühne nach, indem wir z.B. das als Schlagwerk gedachte alte Metallregal mit der Eisenstange bearbeiteten aber es blieb bei einem eher zurückhaltenden Auftreten. Naja, vielleicht beim nächsten mal.

Ein angenehmer Abend mit gutem Sound und geilen Bands, leider hielt sich die Besucherzahl mal wieder sehr in Grenzen.

 

 

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