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The Swans & Larsen
Mittwoch 29. Mai 2013, Beatpol, Dresden
Die Swans sind eine Band, deren
Platten ich liebe, deren Liveauftritte für mich allerdings stets
eine zweifelhafte Angelegenheit sind. Bisher hatte ich die Amis schon
zweimal gesehen, einmal am gleichen Ort, der damals noch Starclub hieß,
und einmal vor etwas über einem Jahr im Leipziger Centraltheater.
Während das Konzert in Leipzig mir in guter Erinnerung blieb, war
der 1998er Auftritt eine Katastrophe. Die Leipziger Erfahrung noch im
Gedächtnis gab ich Michael Gira und Kollegen eine neue Chance, die
sie allerdings fast genauso verrissen, wie vor nunmehr 15 Jahren.
Doch beginnen wir mit der Vorband.
Anders als in Leipzig, wo ein unsäglicher Gitarrenschrammler das
Publikum nervte, waren diesmal Larsen angetreten, ein Vierer aus Italien.
Gitarrist und Bandleader Fabrizio Modonese Palumbo ist manchen vielleicht
von den hervorragenden Blind Cave Salamander bekannt. Larsen machen einen
psychedelischen Rock, der klanglich gut auf das Young Gods Label passt,
wobei Larsen etwas gemäßigter als The Swans sind. Live wurde
der Vierer von Annie Anxiety unterstützt, die in Voodoo-Montour auf
der Bühne agierte, mich stimmlich und optisch an Eartha Kitt erinnernd.
Insgesamt eine angenehme Einstimmung auf die Hauptband.
Als The Swans dann auf die
Bühne traten, schwante mir schon nichts Gutes. Gira wirkte an diesem
Abend regelrecht angekotzt und aggressiv, auf der Straße hätte
ich ihm nicht begegnen wollen. Nachdem er minuntenlang allein auf der
Bühne rumschrammelte, durften dann auch die Kollegen mitmachen. Spätestens
ab diesem Zeitpunkt war es so laut, dass das Ganze nur mit Ohropax einigermaßen
zu ertragen war. Ich weiß, dass The Swans dafür bekannt sind,
infernalisch laut zu sein, trotzdem habe ich nie verstanden, wozu das
dienen soll. Einem guten Musiker wie Gira sollte eigentlich bewusst sein,
dass sein Noiserock nur verlieren kann, wenn im Gebrüll der Lautsprecher
jede Nuancierung untergeht. Sein misanthropisches Auftreten zeigte aber
wieder einmal überdeutlich, dass ihm das völlig scheißegal
ist. Er will den Zuschauern einfach in die Fresse hauen. Die endlosen
Wiederholungen ohne echte Dynamik nervten dann auch recht schnell. Die
mitreißenden Stücke waren einfach zu dünn gesät.
Bis zu dem Zeitpunkt als wir gingen, bequemte sich die Band zudem nicht
einmal, einen bekanntes Song zu spielen. Nicht das ich das erwartet hätte,
aber es wäre zumindest eine Geste an das Publikum gewesen, für
das Gira allerdings ganz offensichtlich nichts als Verachtung übrig
hatte. Nun ja, wenn er meint. Für mich ist das Kapitel auf jeden
Fall abgeschlossen. Die neue Platte habe ich mir aber gekauft, denn die
Musik der Swans ist wirklich gut. Nur mit der Live-Umsetzung hapert's
halt...
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