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Sunno)))
und Earth
Mittwoch 1. März, Starclub Dresden
Lang, lang ist's
her, seit ich das letzte Mal im Starclub war. Diese Lokalität liegt
nicht nur am anderen Ende der Stadt, auch die Preise waren stets alles
andere als moderat. Das im Freundeskreis heftig erwartete Konzert von
Sunno))) und Earth sollte der Anlass sein, das Haus im Dresdner Westen
zu besuchen, die 12 Euro and er Abendkasse waren zwar nicht grad ein Klacks
aber gerechtfertigt für zwei bekanntere Bands aus den Staaten.
Ehrlich gesagt, wusste ich abseits der blumigen Werbetexte nicht, was
mich erwartet und eigentlich ist das auch nicht die schlechteste Herangehensweise
an ein Konzert, denn die übersteigerte Erwartungshaltung der man
heutzutage allenthalben begegnet, ist es, was solche Erlebnisse häufig
genug kaputt macht.
Genug geschwafelt, kommen wir zur Musik. Vor dem Konzert lief Neil Youngs
Beitrag zu "Dead Man" als Konserve und diese Musik sollte sich
als gute Einstimmung auf die folgenden Earth erweisen. Vier gereifte,
bärtige Männer in Holzfällerhemden lieferten mit Rock'n'roll_Besteck
und Saxophon seeeeehr laaaangsame Instrumentalstücke ab, eine Art
coutryeske Variante von Bohren und der Club of Gore. Wirklich viel passierte
während des ganzen, knapp eine Stunde währenden Auftritt nicht.
Der Sound quetschte sich breiig aus den Boxen, schwappte über das
Publikum und lullte alle ein. Ideal, um bedröhnt vor der heimischen
Anlage zu liegen oder - wie meine Begleiter meinten - eine ruhige Nummer
zu schieben, als Steh-Konzert war's dann doch etwas eintönig.
Nachdem Earth geendet hatten,
folgte ein etwas lange Pause, die zur Benebelung der Bühne genutzt
wurde, bevor Sunno))) selbige betraten. Die vier Kapuzenmänner legten
gleich heftig los, wie ein Panzer, der sich Zentimeter um Zentimeter durch
eine Barrikade schiebt. Die Musik war brutal laut; ohne Schutz hätte
ich das meinem Gehör nicht angetan. Die Bässe ließen die
Kleidung am Körper schlackern und ich konnte mir ob der ungewohnten
Vibrationen das Lachen nicht verkneifen. Offensichtlich sollten wir alle
mal ordentlich durchgeschüttelt werden. Sunno))) hatten die Gewalt
eines Erdbebens, das tiefe Grollen der Erschütterungen zermahlt ganze
Kontinente. Gerade als der alles mit sich reißende Fluss mich zu
langweilen begann, tauchte ein kleiner Pandabär auf, der diabolisch
ins Mikrofon röhrte, Da sich dass dann aber auch diese Attraktion
wieder auf Normalnull einpegelte, verließ ich vorzeitig den Saal.
PS: Wer den Starclub besucht,
der sollte seinen Blick unbedingt nach oben richten. Nicht weil er dort
vielleicht den Gott des Rock'n'roll sieht, sondern wegen einer phantastischen
Stuckdecke, die mittlerweile freigelegt wurde. Allein dafür lohnt
sich die Anreise.
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