Stalin vs. Band und Bobby Pins & The Saloon Soldiers
Montag 29. Dezember 2008, Barnyard Club Radebeul

Aufmerksam auf die Dresdner Stalin vs. Band wurde ich wohl über Herr Murdochs tolle Plattform. Feinster Postpunk, den ich mir nicht entgehen lassen wollte. Also nichts wie auf in den weit entfernten Barnyard Club am Rande Radebeuls (ungefähr eine Stunde Reisezeit!). Was tut man nicht alles für ein zu erwartendes gutes Konzert.
Mit meinem Eintreten in den Club stieg der Altersdurchschnitt der Anwesenden schlagartig an. Zwar sah ich dann noch ein paar ältere Semester, doch waren das sicher irgendwelche Erzeuger von Bandmitgliedern, DJs oder wer auch immer. Wollen wir aber nicht über die Jugend lästern, sie verhielt sich an diesem Abend eher entspannt und somit hatte ich auch keine Probleme mit ihr.
Den Abend eröffneten reichlich spät Stalin vs. Band. Sehr seltsamer Name, dafür umso bessere Musik. Treibender Postpunk mit einer fetten Portion Rock'n'Roll. Ich hab mir ebenfalls bei Myspace die Vorläuferband The Roosters angehört und ich muss sagen, die Dresdner sind auf jeden Fall besser geworden - wesentlich druckvoller und glaubwürdiger. Sehr feine Sache, die ich mit sicher noch ein paar Mal live antun werde. Bei ihrem Hit "Hunt" tobte die Menge und ich auch, immer darauf achtend, keine Minderjährigen beim Pogo zu beschädigen.
Bobby Pins & The Saloon Soldiers spielten dann ganz andere Musik, die für mich vor allem optisch interessant war. Drei nett anzuschauende junge Frauen in aus alten Vorhangstoffen genähten Kleidern - zumindest sah das so aus - dazu eine richtig fette Band mit fünf (?) Musikern, Bläser waren auch dabei. Die Saloon Soldiers sind eine Art All-Star-Truppe mit Mitgliedern der regional bekannten Musikerkollektive Tangled Lines, Ken Guru & The Highjumpers, Dufferpit, The Gents, Get Some. Geballtes Fachwissen und handwerkliches Können also. Die Gruppe spielte sehr beschwingten 60ies Soul mit Skaeinflüssen und ich kam mir ein wenig wie in der Zeitmaschine vor, denn live hatte ich so was bisher noch nicht gesehen.
Die anschließende Disko brachte dann einen Querschnitt durch alle möglichen Genres der Gitarrenmusik und ich tanzte noch bis in den frühen Morgen weiter. Sehr lohnender Abend, wenn auch kein einziger meiner Freunde es nach Radebeul schaffte…

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