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Sieben, Trio Noir, Rose Rovine
e Amanti
Samstag 5. Februar, Theaterfabrik, Leipzig
Sieben gehört seit einiger
Zeit zu meinen absoluten Favoriten, weshalb wir uns den Auftritt in der
benachbarten Messestadt auch nicht entgehen lassen wollten.
Die Anreise und die Lokalisierung
der Lokalität gestalteten sich einigermaßen stressfrei. Wir
trafen kurz vor 20 Uhr ein, genau richtig, um ohne langes Anstehen in
den Veranstaltungssaal eingelassen zu werden und dort noch gute Sitzplätze
zu ergattern. Am Anfang gab es zwar den einen oder anderen, der sich über
die Bestuhlung aufregte, in Summe muss ich sagen, dass es sinnvoll war,d
en Abend sitzend zu verbringen. Alles andere hätte nur Unruhe ins
Konzert gebracht.
Den Anfang machte das italienische
Trio Rose
Rovine e Amanti, die ich bisher eigentlich nur vom Namen kannte. Im
Laufe des kurzweiligen Sets merkte ich dann jedoch, dass mir auf diversen
Samplern schon einige Stücke untergekommen waren, so dass ich fast
mitsingen konnte. Sänger und Bandchef Damiano Mercuri legte viel
Pathos in seinen Stimme, der sich mit dem zum Teil Enni Morricone-artigen
Sounds aufs Beste verband. Die Dame an der Klaviatur stand wohl eher aus
optischen Gründen auf der Bühne - viel trug sie nicht zum Sound
bei, dafür aber der zweite Gitarrist und Multiinstrumentalist. Schöne,
manchmal etwas dick aufgetragene Popmusik zum Mitschunkeln. Ein gelungener
Auftakt.
Trio
Noir, bestehend aus Geigerin Carolin Jago, Sänger und Trommler
Andrew King und natürlich Sänger und Gitarrist Tony Wakeford
bestritten den zweiten Teil des Abends. Viel ist schon spekuliert wurden
über Wakefords Gesundheitszustand - sein Anblick zu Anfang des Konzertes
wird diesen Gerüchten neue Nahrung gegeben haben. Wakeford, der während
des ganzen Auftritts auf der Bühne auf einem Stuhl saß, wirkte
etwas verwirrt, musste seine Texte nachlesen und durch die ständige
Kopfbewegung kam seine Stimme mal leiser, mal lauter rüber, zudem
extrem unsicher. Seit der sichtlich übermäßig beleibte
Wakeford nicht mehr stehend singt, hat seine Musik deutlich an Kraft verloren.
Der stimmgewaltige Einsatz von Andrew King, dessen prägnantes Organ
früher sicher die Massen zur Schlacht gerufen hätte, bewahrte
den Neofolk-Meister vor Schlimmeren. Zum Glück fand Wakeford nach
dem fünften, sechsten Song seine Fassung wieder und die "restlichen"
Stücke klangen fast so wie früher, was auch daran liegen mag,
dass das Trio vor allem alte Hits spielte, was auch vom Publikum dankbar
aufgenommen wurde.
Highlight des Abends war jedoch
eindeutig der Auftritt von Matt Howden aka Sieben.
Der Brite unterhielt nur mit Geige und Elektronik bewaffnet das Publikum
aufs Beste. Auch Dank seiner sehr kommunikativen Art und seines unschlagbaren
Humors spielte er sich in die Herzen der meisten Anwesenden. Es ist schon
erstaunlich, was ein Mann aus einem Instrument alles herausholen kann,
live auf der Bühne, indem er Gespieltes samplet, loopt, neu kombiniert,
weitere Spuren einspielt usw. Ganz großes Kopfkino und einfach nur
schöne Musik irgendwo zwischen Klassik und melancholisch-süßem
Pop. Insgesamt also ein sehr gelungener Abend!
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