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Euthanasie,
Theodor Bastard, Sleetgrout
Samstag 25. November,
Zokolh Club, St. Petersburg
Tag zwei des St.
Petersburger "Radio Inferno"-Festivals, vom ersten hatte ich
aufgrund eigener Verpflichtungen nicht allzu viel mitbekommen. Los ging
es im kleinen Zoccolh Club mit Sleetgrout, einem meines Erachtens langweiligen
Abklatsch diverser Orkus- und Zillo-Größen. Wer fährt
schon nach St. Petersburg, um sich Terminal Scheiß anzuhören.
Schnell die Skip-Taste gedrückt.
Was dann folgte war ein echter Hammerschlag. Die einheimischen Theodor
Bastard betraten die Bühne und verzauberten den Raum sofort mit ihrem
Mix von schönen Melodien, mitreißenden Rhythmen und Ethnosounds.
Nicht zu vergessen, die einprägsame Stimme von Sängerin Yana,
die sich in fünf oder sechs verschiedenen Sprachen artikulierte.
Die Assoziation zur Spätphase von Dead Can Dance drängte sich
geradezu auf, ohne dass die Petersburger wie eine Kopie klangen. Im Gegenteil:
Theodor Bastard haben ihren ganz eigenen Stil gefunden, der eigentlich
auch hierzulande sein Publikum finden sollte. Mich begeisterte der Auftritt
auf jeden Fall und ich würde mich freuen, die Band einmal hierzulande
zu Gesicht zu bekommen.
Nach den beeindruckenden Theodor Bastard enterten Euthanasie aus Japan
die Bretter, die die Welt bedeuten. Nun lässt der Name irgendein
finsteres Musikprojekt vermuten, ernsthaft betrachtet stellte die Band
eher eine Art Pop-Kasperltheater heraus. Ganz im Visual Kei-Stile hatten
sich die drei Herren recht tuntig bekleidet und hüpften dementsprechend
auch ziemlich abgedreht auf der Bühne herum. Eine Schau war's auf
jeden Fall und auch musikalisch konnte der technoide Pop selbst die Kritiker
mitreißen. Ein wenig lang war der Auftritt dann doch aber Publikum
und Band hatten ihren Spaß, also warum meckern.
Bilder
(bei http://moon-light.ru)
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