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Psychic TV
Samstag 20. April 2013, Festsaal Kreuzberg, Berlin
Psychic TV in Berlin: Wenn das
mal kein guter Grund ist, der Hauptstadt einen Besuch abzustatten. Lassen
wir aber die ganze touristische Beschäftigung zur Seite und kommen
gleich zum Konzert. Als ich den Eingang zum Festsaal Kreuzberg sah, fiel
mir sofort wieder ein, dass ich schon einmal hier war. Richtig, bei Carter
Tutti vor fünf Jahren! Solcherart mit Ortskenntnis gesegnet, erklomm
ich gleich die Galerie und suchte mir, gemeinsam mit den mitgereisten
Freunden einen Platz gegenüber der Bühne. Der Einlass war, wie
angekündigt 19.30h gestartet, bis zum recht pünktlichen Beginn
des Konzertes hatten wir noch etwa eine Stunde Gelegenheit uns mittels
großer Projektion des Psychiv TV-Kreuzes und interessant ausgewählter
elektronischer Musik (großes Lob an den DJ!) das passende Mindsetting
zu verpassen.
Als dann Psychic TV die Bühne
betraten, fiel mir als erstes die Fortsetzung des Konzeptes von Genesis
P. Orridge auf. Während er mit der leider inzwischen verstorbenen
Lady Jaye ein Zwillingswesen bildete, hat er sich nun in drei Teile geteilt,
sahen doch Schlagzeugerin und Gitarristin genauso aus wie er/sie: Lange
blonde Haare, Jeansweste, schwarzes T-Shirt; echte Rockerbräute eben.
Musikalisch präsentierten sich Psychic TV als brillante Genesis
lobte die guten Musiker coram publico Psychedelic Rocker. Schon
das erste an Pink Floyd erinnernde Riff wedelte mich fast von meinem erhöhten
Stehplatz. Leider bin ich nicht der große PTv-Auskenner, so dass
ich nicht im Einzelnen sagen kann, welche Titel die Band spielte. Auf
Dauer war es auf der Balustrade auch nicht auszuhalten, denn die Location
war bis zum Erbrechen vollgestopft worden und die Körperwärme
der Anwesenden verwandelte unseren Aufenthaltsort in eine echte Sauna.
Nach der Hälfte des Konzertes gingen wir deshalb nach draußen,
um uns ein wenig abzukühlen. Zugegebenermaßen war da schon
ein wenig die Luft raus, denn Psychic TV verzichteten zumindest
soweit ich es mitbekam auf alle Mitsing-Hymnen wie Godstar oder
Dauerbrenner wie Ov Power. Das war ein klein wenig schade.
Mein absolutes Highlight des Abends war dann auch die Coverversion von
Can's Mother Sky, bei dem die Band zur Höchstform auflief.
So hätte eigentlich der Rest auch klingen müssen, doch leider
fehlten den eigenen Stücken ein wenig der Biss. Alles in allem boten
Genesis & Co. jedoch ein erfreuliches Stück Unterhaltung, und
das korrekt im Zeitplan, ohne Vorband etc. Wer sich also auf die üblichen
Verspätungen verlassen hatte, bekam vom Konzert nur wenig mit. Das
Publikum für Psychic TV wird halt auch älter und da ist man
froh, wenn das Ganze nicht so lange geht; dass der Saal nach Ende des
Konzertes für eine andere Veranstaltung geräumt wurde, war dann
allerdings etwas seltsam...
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