Ministry & President Evil - Samstag 12. August, Reihalle Dresden

Ministry gehörten für mich zu den wichtigsten Bands der 90er. Die Gelegenheit, die Amis live zu sehen, hatte ich bisher noch nicht. Keine Frage also, dass ich den Gig vor der Haustür in Augenschein nehmen würde.
Die Reithalle war schon gut gefüllt, als President Evil - sehr hübsches Wortspiel übrigens - den Abend einläuteten. Die Band aus deutschen Landen spielte eine wenig beeindruckende Mischung aus Hardcore und Rock - mich konnte das nicht von den nicht vorhandenen Stühlen reißen. Wahrscheinlich haben die Tourmanager die Präsidenten wegen ihres Namens ausgewählt oder man ist beim selben Vertrieb. Vielleicht wollten sich Ministry auch keine zu starke Konkurrenz ins Boot holen, wer weiß.

Als die Hauptcombo dann die Bühne betrat, war sofort Stimmung, die Menge ganz vorn moschte wie verrückt, in den hinteren Reihen stand man Dresden-typisch mit verschränkten Armen da und betrachtete das Geschehen aus sicherer Distanz. Ich schloss mich zwischenzeitlich den Hüpfern an, um ein wenig Aggression abzutanzen - als Projektionsfläche hatte sich die Band wie gehabt Georg Doppel-JU ausgesucht. Insgesamt wirkte das Ganze trotz der Energie der Massen irgendwie statisch. Auf der Bühne passierte nicht wirklich viel, was über das übliche Rock Posing hinausging. Zudem war die Mucke dermaßen laut, dass es kaum möglich war, zwei Lieder voneinander zu unterscheiden. Als die Minister später bekannte Hits spielten, fiel das zwar leichter, wirklich Freude kam bei mir nicht auf. So verließ ich denn den Ort des Geschehens vorzeitig und fuhr nach Freiberg zum Flower Power. Abgehakt.

 

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