Messer Chups & Knucklebone Oscar
Samstag 9. Juni 2007, Groovestation Dresden

Manchmal ist es notwendig, aus den gewohnten Bahnen auszubrechen und sich Konzerte anderer Musikrichtungen anzuschauen. Vielleicht stößt man ja mal wieder auf was Neues und Interessantes. Die Beschreibung der Messer Chups aus St. Petersburg als Mix aus Surf, Trash und Electro unter Einsatz des Theremins. Klingt nicht schlecht, dachte ich, also die Pferde gesattelt und ab in die Neustadt.

Rock'n'Roll will never die? Rock'n'Roll is dead and stinking!

Der erste Fehler war, dass wir uns an die angegebene Zeit hielten und kurz nach zehn eintrudelten. Gut anderthalb Stunden später standen dann endlich "Knucklebone Oscar" aus Finnland auf der Bühne. Eine unsäglich laute, unsäglich alberne und dazu musikalisch langweilige Kasperband. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Klischees über Klischees, der Gitarrist in St. Pepper-Jacke, dumme Sprüche vom "biggest penis" etc. Wir setzten uns wieder hin mit dem Rücken zum Geschehen.

In der Zwischenzeit standen auch die Messer Chups rum und warteten auf ihren Auftritt. Ich konnte meine Augen kaum vom Bass Girl abwenden, die wirklich ein wenig wie Betty Page aussah. Ihr Bühnenoutfit war dann etwas übertrieben "sexy", rote, Paillettenbesetztes Hotpants und ein ebensolches Oberteil. Nett für das männliche Publikum aber unnötig. Dass ich mich zuförderst mit dem Aussehen der Dame beschäftige, die stoisch ihren Bass zupfte, liegt einfach daran, dass diese den einzig wirklich aufregenden Part am Auftritt der Russen hatte. OK, die skurrilen Monster, Horror- und Sexfilme, die wild zusammengeschnitten im Hintergrund liefen, waren es schon wert, ein Auge zu riskieren, die Musik hingegen verursachte nur ein Gähnen. Schlagzeug, dezent eingesetzte Elektronik und zu den Filmen passende Samples kamen vom Band, dazu spielte Oleg Gitarin gekonnt sein Instrument und wie gesagt, das Bass Girl zupfte fleißig. Heraus kam dabei nette Surf-Musik, nichts weiter. Zwar immer noch besser als vor der heimischen Flimmerkiste rumhängen, eine Offenbarung war das jedoch nicht. Bereits nach dem vierten Titel traten wir die Heimreise an. So konnte ich wenigstens noch ein bisschen von Betty Page träumen…

Das Beste am ganzen Abend: Bass Girls Erscheinungsbild.

 

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