Ditterich
von Euler-Donnersberg & Robert Schalinski
Sonntag 10. April, AZ
Conni, Dresden
Markus Köhrings
Konzertreihe E.xtreme T.on A.nstalt wartet immer wieder mit eher skurrilen
Beiträgen auf. So auch diesmal mit dem Werkbündler Ditterich von Euler-Donnersberg
und dem Column One-Mitglied Robert Schalinski. Beide Auftritte lassen
sich schlicht und ergreifend mit dem Attribut "seltsam" beschreiben.
Schrauben
bis der Tiger qualmt: Robert Schalinski
Schalinski sägte
auf einem weißen Plüschtiger herum, der, für das Publikum unsichtbar,
mit allerlei Elektronik vollgestopft war. Es entstanden verschiedenste
Körperschallklänge, die aneinandergereiht mal mehr, mal weniger melodiös
und strukturiert wirkten. Insgesamt war das Ganze recht lustig anzusehen,
eine Offenbarung stellte das Klangergebnis nicht dar.
Extrem
Abhänging: Das Publikum am Boden
Ditterich von
Euler-Donnersberg wirkte hinter seinem Tisch wie ein Büroangestellter,
der komplizierte Probleme zu lösen hatte, sein Gesichtsausdruck zeigte
höchste Anspannung. Nun lässt sich bei elektronischer "Schrauber"-Musik
nur schwer erraten, was wirklich live eingespielt wird, doch schien bei
beiden Akteuren ein wesentlicher Teil der Klänge just-in-time erzeugt.
Während Schalinski eher Abstraktes bot, ließ es DvED wesentlich entspannter
angehen und erzeugte vor allem ambiente Strukturen. Zwischenzeitlich schob
der Künstler super-blödelnde DDR-Propaganda-Verarschungsvideos ein oder
las aus seinen nicht minder debilen Pelzwurstliedern vor. Insgesamt ein
sehr eigenartiger Humor verbunden mit einer extrem kopflastigen Weltsicht.
Manche Aussagen, insbesondere die durchschimmernde Konsum- und Konsumentenkritik,
haben jedoch unbedingt ihre Berechtigung. Musikalisch OK, sonst eher etwas
"strange" das Ganze. Nach gut einer Stunde lief mein interner Speicher
über und ich musste gehen. Die 5 Euro Eintritt waren aber gut angelegt.
Es ist schon gut zu sehen, dass es auch noch völlig andere Sachen gibt.
Ditterich
von Euler-Donnersberg bei der Erzeugung des Verwaltungsambients
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