Coinside, Zygote, Painbastard
Beatclub Dessau, Samstag 1. März 2003

Spätes Eintreffen im Dessauer Beatclub verhinderte den Genuss von Painbastard. Sorry. Laut Aussagen einiger Anwesender sollen sie aber in die selbe Kerbe geschlagen haben, wie Coinside. Dazu aber später. Der Laden war gut gefüllt, besonders auffällig die extreme Anhäufung von Blockheads mit Bodybuilderfigur. Im Laufe des Abends erfuhren wir, dass der Beatclub für diese mittlerweile extrem rar gewordene menschliche Spezies zu einem der letzten Rückzugsgebiete geworden ist. Auch wenn ich persönlich kein Freund von Anna Bolika bin, muss ich jedoch gestehen, dass die Stimmung im Beatclub nicht über Gebühr gereizt oder aggressiv war. Ein deutlicher Beweis dafür, dass man nicht so schnell vom Äußeren auf die inneren Werte eines Menschen schließen sollte.

  

ZYGOTE lieferten an diesem Abend wie eigentlich immer eine beeindruckende Show ab. Während sich die Herren der Schöpfung hinter ihren Keyboards verschanzten , die dunkel bedrohliche Soundorgien fabrizierten, schrie und litt die von ihnen flankierte Sängerin Martina sich die Seele aus dem Leib, führte dämonische Beschwörungen aus und betete zu den Göttern der Finsternis. Ein Großteil der Anwesenden hatte so etwas zuvor offensichtlich noch nie gesehen und wer nicht sofort verschreckt wurde, schaute gespannt dem Spektakel auf der Bühne zu. Wie sich später herausstellte hatten die Veranstalter ZYGOTE blind gebucht, also ohne eigentlich zu wissen, was die Kombo für Musik macht. Die Reaktionen der Organisatoren und auch eines Teils des Publikums legen jedoch nahe, dass dies nicht das letzte Mal gewesen sein dürfte, dass ZYGOTE den Beatclub verzaubern.

  

Als "Hauptact", um einmal dieses fürchterliche Wort zu gebrauchen, und definitives Partyhighlight betraten Coinside die Bühne und heizten mit ihrem simpel gestrickten EBM den Fans ordentlich ein. Gut, weltbewegend neu war das nicht, die Stimmung litt darunter jedoch in keiner Weise. Das Publikum bekam geboten was es verlangte und alle waren glücklich. Definitiver Kracher des Auftritts war der Einsatz von "Tanker" (oder so ähnlich) am Mikrophon, einem Typen von 1,90 x 1,50 (Schulterbreite) der lautstark "Wenn ich einmal traurig bin, trinke ich ein Korn…" grölte und die Massen damit zum Austicken brachte. Sehr nett aber doch irgendwie wie aus einer anderen Welt…

 

  

Für mich die Helden des Abends: SKROL aka Zygote

 

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