Ant Zen-Festival (P.A.L., Synapscape, Asche)
Alte Spinnerei Glauchau, Samstag 13. September 2003

"Ant Zen" - ein Name der bekannt ist, ein Name der eigentlich einige Besucher anziehen sollte. Das Münchner Label gilt als ein wichtiger Vertreter des Industrial der rhythmisch-tanzbaren Art und bewegt sich - zugegebenermaßen etwas massenkompatibler - am Rande des Techno. Ein volles Haus war also zu erwarten, als gleich drei Projekte, P.A.L., Asche und Synapscape auf der Bühne standen, doch weit gefehlt. Kaum mehr als 40 Leute hatten sich in die Hallen der Alten Spinnerei zu Glauchau verirrt und so verwundert es kaum, dass keine echte Stimmung aufkommen wollte. Der angekündigte lokale Support entfiel vollständig und Synapscape betraten gegen 22 Uhr als erste die Bühne.
Das Zwei-Mann-Projekt präsentierte eine gekonnte Mischung aus angeschrägtem Techno, Big Beat-Einflüssen und Drum'n'Base-Sprenkseln. Asche orientierte sich dann ein wenig mehr in Richtung Rhythm Industrial und konnte selbst den Schreiberling zu einigen Zuckungen verleiten, dem die meisten anderen Sachen einfach viel zu straight waren, so auch der Hauptact.

   

Synapscape (links) und Asche in Aktion (soweit es eben ging)

Während Asche und Synapscape auf der Bühne noch einiges hermachten, war P.A.L. optisch nur als Katastrophe zu bezeichnen. Das hatte nichts mit seiner Person zu tun - für sein Aussehen kann schließlich niemand - sondern mit seinem missglückten Versuch, ein wenig Bewegung in die Sache zu bringen. Die Bearbeitung der Drum-Pads wirkte allenfalls hausbacken und oft entstand der Eindruck, dass das Ergebnis der P.A.L.schen Bemühungen sowieso nicht über die Anlage lief bzw. dort soweit in den Hintergrund gedrückt wurde, dass selbst offensichtliche Hacker nicht zu hören waren. Mit anderen Worten: Es wäre besser gewesen, diese Aktion wegzulassen. Hätte der Meister wie seine Kollegen einfach an den Knöpfchen gedreht, wäre alles OK gewesen - schließlich kennt man das ja so von dieser Art Musik. Warum solch bekannte Projekte sich allerdings nicht um ein wenig optische Beilage bemühen, bleibt fraglich. So eine klitzekleine Videoprojektion im Hintergrund hätte sicher gut getan. Oder einfach ein wenig mehr Lichtshow. Konstruieren wir aber keinen Vorwurf daraus: Letztendlich ist Ant Zen-Musik zum Tanzen da und dafür lieferte auch P.A.L. gutes Futter. Bei mangelnder Anhängerschaft wollte jedoch nicht so recht Party Feeling aufkommen, was schade für die Musiker war, die sich letztendlich "umsonst" auf der Bühne abrackerten. Ein paar Unverzagte hielten jedoch zur Stange und gaben sich zum Klang von Beats und Noises der rhythmischen Zuckung hin. Mission erfüllt!

Trotz "Trommelperformance" live wenig überzeugend: P.A.L.

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