Inade / Land:Fire
Samstag 13. Mai 2006, Weezie, Leipzig

Dark Ambient-Musik zu beschreiben ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, schließlich zeichnet sich das Genre nicht durch klare Songstrukturen, sondern durch mittels Sounds erzeugte Stimmungen aus. Zudem ist die Musik - wenn sie in einem Konzert verklungen ist, schlecht festzuhalten und zu analysieren. Man verzeihe mir also, dass ich - nicht im Besitz eines Land:Fire-Tonträgers, nicht versuche, das Gehörte zu analysieren. Belassen wir es beim Genre Dark Ambient. Zu Inade habe ich mich bereits an anderer Stelle geäußert.

Kommen wir aber zum Konzert an sich. Selbiges fand in der Galerie für zeitgenössische Kunst in Leipzig statt, genauer gesagt im dazu gehörigen Café Weezie (seltsamer Name!). Das Event war auf 80 Zuschauer / Zuhörer limitiert, frühe Bestellung der Karten somit notwendig. Der Aufführungsort entpuppte sich dann auch als eine Art Seminarraum, bestuhlt und mit einer großen Leinwand versehen. Eine sehr angenehme Einrichtung, sah man einmal von der wenig effektiven Lüftung ab. Die Konzerte beider Projekte dauerten jeweils ca. eine Stunde. Während der Land:Fire-Auftritt unter dem Zeichen der nuklearen Gefahr stand - in der Projektion waren Atombombentests und Ähnliches zu sehen, präsentierte sich Inade gewohnt mystisch. Schon der Titel ihrer Performance "Audio Mythology" deutete in diese Richtung. Nun mag mancher sagen, dass es wenig spannend ist, Menschen beim Schrauben an der Elektronik zuzuschauen und das ist wirklich so. Durch die Filme allerdings hatten die Auftritte den Effekt eines Kinos mit Soundtrack. Außerdem macht es mir doch Spaß, Knöpfchendreher zu beobachten. Ich frag mich zwar immer, was denn da wirklich "live" ist, aber sei's drum. Letztendlich dienen Events wie diese auch dazu, dass sich der harte Kern der Szene trifft, wie man wieder einmal sehr schön sehen konnte. Insgesamt also ein gelungener Abend.

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