Hekate, Seelenthron, Stein
Samstag 24. Oktober 2009, Johanniskirche Löbau

Wir waren schon recht zeitig in Löbau, so zeitig, dass wir nachmittäglich die Akustik-Show von Stein anschauen in einem kleinen Café anschauen konnten. Ich war positiv überrascht: Sehr schöne Musik, handwerklich hervorragend von den noch etwas verpeilten Musikern vorgetragen - soweit ich erfahren hatte, kam die Band von einem Gig am Vorabend. Die Bassistin hatte etwas Pech, ihr Instrument war aufgrund der fehlenden Verstärkung leider nicht zu hören. Die Stimmung war insgesamt sehr entspannt und auch die Texte gefielen mir (manche verfasst vom Großvater des Sängers), da sie zwar romantisch sind aber nicht pathetisch-überdreht. Manchem gefällt das vielleicht nicht aber ich fand's beeindruckend, auch oder gerade im Vergleich zu Seelenthron, die mir nie wirklich gefallen haben. Wie gesagt, ein stimmungsvoller Nachmittag, der genauso gut hätte am Lagerfeuer stattfinden können.

Abends standen Stein als erste auf der Bühne der Johanniskirche. Das ehemalige Gotteshaus ist jetzt ein Kulturzentrum, das sich für Ereignisse wie diese bestens eignet. Auch hier im wesentlich größeren Rahmen konnten die Löbauer überzeugen.
Als zweite betraten dann Seelenthron, die jetzt als Nothing Ends weiter machen, die "Bretter, die die Welt bedeuten". Musikalisch ist das Ganze recht ähnlich zu Stein, wenn auch mit E-Gitarre garniert. Das verwundert nicht, ist der Mann hinter beiden Projekten doch der gleiche: Norbert Strahl. Mein Hauptkritikpunkt ist der weibliche Gesang, mit dem ich absolut nicht klar komme. Wenn die Dame nicht versuchen würde, so opernhaft zu singen, wäre schon viel getan. Sorry aber das mag ich überhaupt nicht…
Ähnliches lässt sich über Hekate sagen: Die Musik ist sehr gelungen - mit vielen folkloristischen Einflüssen, schönen Melodien, teilweise richtig anspruchvoll. Aber wenn man zum Beispiel das bekannte Stück "Idilia" nimmt, dann findet sich dort Alles, was mir Hekate verleidet: Seltsame Texte, die gelegentlich zum Lachen animieren, obwohl sie ernst gemeint sind, grenzwertiger Gesang und ein graueneregendes Englisch. Dabei ist die Musik wirklich toll. Ist irgendwie schade…

Insgesamt lässt sich aber sagen, dass sich der Besuch in Löbau gelohnt hat und wir wurden mit einem schönen Abend belohnt. Angenehme Leute, tolle Location, gute Musik (wenn auch mit Abstrichen). Gern wieder! Die abschließende Party in der Klinik kam zwar nicht so recht in Gang, unseren Spaß hatten wir aber trotzdem und ich durfte sogar mal mit Susanne von Hekate tanzen…

Fotos bei Myspace

 

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