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Feindflug,
dAvantage + Cyborg Attack
Nachtcantine
Dresden, Freitag 8. Juni 2002
Elektroabend
in der Nachtcantine und das zum Freitag, der ja bekanntlich immer recht
tot ist in Dresden. Angekündigt waren drei mehr oder weniger bekannte
"Acts" aus der näheren Umgebung und so sprach alles dafür, dass es trotzdem
etwas voller werden könnte. Im Nachhinein betrachtet war die Resonanz
des Publikums auch ganz OK. (Womit natürlich nicht gesagt ist, dass die
Veranstalter ihre Kosten eingespielt haben ...) Als erste enterten Cyborg
Attack die Bühne und präsentierten den Anwesenden eine ziemlich
antiquierte Electronic Body Music. Electrogeschraddel im Hintergrund,
kaum wahrnehmbare Keyboardflächen und der typische verzerrte "Gesang".
Ich hatte bereits zum WGT in Leipzig das Glück die Band live zu erleben
und auch da waren sie mir nicht in guter Erinnerung geblieben. Möglich,
dass es Leute gibt, die so etwas noch hören wolle, mir geht das Ganze
ziemlich weit am Hintern vorbei. Geschmack ist halt Geschmackssache.
Nur unwesentlich besser präsentierten sich die Herren von dAvantage,
die die oben beschriebene Mixtur ihrer Kollegen wenigstens mit deutlich
hervortretenden Keyboardmelodien bereicherten. Ansonsten galt auch hier
- im Osten nichts Neues. Eindeutiges Highlight des Abends waren Feindflug,
die als einzige Band größere Teile des Publikums zu rhythmischen Bewegungen
animieren konnten. "Winterkälte für Arme" fiel mir dazu ein, aber das
wäre wohl etwas ungerecht. Der Vergleich mit Winterkälte (die ich auch
auf dem WGT erleben durfte - und das war wirklich geil!) greift jedoch
insofern, dass diese ebenso wie Feindflug stark in Richtung Tanzmusik
- oder um das gefürchtete Wort zu verwenden: Techno - tendieren. Knallharte
Beats, kaum Beiwerk. Still stehen unmöglich! Wesentlichen Beitrag dazu
leistet das Liveschlagzeug (ja ja, die Macht der Trommeln ...), optisch
aufgewertet durch einen Oberkörpernackedei als Drummer. Was zum Hingucken
für die Mädels. So werden halt Erwartungen erfüllt. Die zum Teil sinnlosen
Samples á la "Stukas im Visier", die ich von früheren Veröffentlichungen
her kannte, haben Feindflug in die rechte Ecke gerückt, was sicher Quatsch
ist. Hier geht es eindeutig um Party. Ohne die deutsch-militante Attitüde
wäre die Band sicher nicht so bekannt, aber mir wesentlich sympathischer.
Fazit: Eine
Offenbarung war der Konzertabend beileibe nicht, trotzdem ist es als positiv
zu bewerten, dass sich in Dresdens dunkler Szene auch außerhalb des BUNKERs
wieder etwas regt.
Cyborg Attack
* dAvantage * Feindflug (leider sind die Bilder sehr reudig)
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