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Consumer
Electronics
Samstag 15. Oktober 2005, K17, Berlin
Das Consumer Electronics-Festival
in Berlin gehört zu den absoluten Pflichtveranstaltungen der Szene. Wo
sonst hat man die Gelegenheit so viele hochkarätige Projekte aus dem Power
Noise-Genre auf einen Haufen zu sehen? Diesmal waren die Amis von Control,
Sickness und Slogun am Start.
Den Abend eröffneten die Gastgeber und Festival-Veranstalter SEKTION B.
So richtig glücklich schienen die Berliner damit nicht zu sein, irgendwie
wollte der Funke nicht so recht überspringen. Trotzdem lieferten die Berliner
einen soliden Auftritt ab, der wie immer mit beeindruckenden visuellen
Beiträgen einherging. Stimmung kam vor allem bei bekannteren Stücken auf,
so bei "Born To Be", der Steppenwolf-Adaption, die mittlerweile gewohnheitsmäßig
das Ende der Show einläutet.
Nach elend langer Wartepause enterte GRUNT die Bühne. Der Finne vertrat
die angekündigten SKM.ETR würdig. Wie auch die folgenden Projekte boten
GRUNT fetten Noise ohne allzu viele Schnörkel über die er seinen Hass
auf die Welt herausbrüllte. Das Gleiche ließe sich über SICKNESS, CONTROL
und SLOGUN sagen, wirklich viele Unterschiede werden sicher nur die eingefleischten
Fans erkennen. SICKNESS und CONTROL bereicherten ihre Auftritte mit live
erzeugten Eisen-Schmetter-Sounds. Dass das nicht ganz ungefährlich ist,
musste Chris Goudreau am eigenen Leib erfahren. Sickness halt. Controler
Thomas Garrison verlor bei seinem Auftritt zum Glück nur die Kontrolle
über seine überdimensionalen Ohrstecker, so dass er einen Teil des Gigs
ohne selbige absolvierte.
SLOGUN zeichnete sich vor allem dadurch aus, dass sich gleich drei Leute,
darunter eine nette junge Frau, um den Soundteppich kümmerten, auf dem
John Balistreri seine Ausflüge ins Publikum zu unternehmen, bei denen
er den Anwesenden direkt ins Ohr schrie. Da kam echt Stimmung auf und
kurzzeitig gab es sogar mal eine kleine Rangelei, doch Balistreri ist
ein echter Brocken und nicht so leicht wegzukloppen. Nach einer Viertelstunde
hatte der Meister aber genug und schmiss sein Mikro auf die Bühne. Selbiges
sagte dann natürlich kein Wort mehr und der enthusiastisch bis wütend
geforderte Nachschlag (Ich bin Hartz 4-Patient!) konnte erst nach einigen
Anstrengungen verabreicht werden.
Persönlich muss
ich gestehen, dass die diesjährigen Consumer Electronics nicht meine uneingeschränkte
Zustimmung fanden. Das K17 (zumindest der Teil, in dem das Konzert stattfand)
war groß genug, doch die Stimmung in der Pankower Garage empfand ich stets
angenehmer, persönlicher. Sicher lag das auch mit daran, dass die Bühne
dort nicht so elend hoch war. Im K17 verschwanden die Künstler fast hinter
ihren Techniktischen, wenn sie nicht grad wie Slogun auf Tour gingen.
Vor allem die Auftritte der Amis waren viel zu kurz. Mir taten die Veranstalter
ein wenig leid, die sicher nicht wenig Geld gezahlt haben und dafür recht
wenig bekamen und zudem die Umbaupausen ins Unerträgliche steigern zu
müssen, um nicht allzu zeitig fertig zu sein. So sehr ich Verständnis
dafür habe, dass Power Electronics ein ziemlich schweißtreibendes Metier
sind, so wenig kann ich nachvollziehen, warum die Künstler ihr Publikum
so stehen ließen. Schade, sicher wird's aber beim nächsten Mal wieder
besser.
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