Circular.Soundscapes 1 mit Inade & Predominance)
Samstag 26. Januar 2013, Planetarium, Nürnberg

Ambient-Veranstaltungen haben ein grundsätzliches Problem. Meist sind sie extrem „ruhig“, auch weil die Musik eben nicht zum Tanzen gedacht ist. Vielmehr wirkt die langsame und oft ereignisarme Musik ein wenig sedierend. Zudem arbeiten viele Künstler mit Projektionen, denen das Publikum zusehen soll, was es m Normalfall auch gern tut. Mit anderen Worten: Eigentlich ist nicht der Konzertsaal der geeignete Ort für diese Kunst, sondern ein Kino mit weichen Sesseln und einer großen Leinwand. Oder halt ein Planetarium, wie das in Nürnberg, in dem wir die Leipziger Projekte Predominance und Inade erleben durften.
Den Abend eröffnete Predominance mit ihrem mit Popzitaten gespickten Ambient auf der wenig erhöhten Bühne. Später zelebrierten Inade nach kurzen Startschwierigkeiten ihre mystischen Klänge, live auch mit echten Instrumenten in Szene gesetzt, was das Ganze optisch auflockerte. Über die Musik viel zu sagen, spare ich mir an dieser Stelle. Wer die Bands noch nicht kennt, der sollte umgehend diese Wissenslücke schließen!
Das Highlight im Nürnberger Planetarium war für mich als Inade-Fan, der schon einige der Konzerte erleben durfte, denn diesmal auch optischer Natur: Die riesigen Projektionen in der Planetariumskuppel sorgten dafür, dass die Anwesenden sich auf eine mentale Reise begeben konnten. Die Wirkung war einfach überwältigend. So machen Ambient-Konzerte wirklich Spaß!

Im Anschluss an das großartige Konzert feierten wir noch bis in die Morgenstunden in Nürnbergs Untergrund. Auf dem Heimweg führte uns der Weg unbeabsichtigt durch das Rotlichtviertel der Stadt, eine sehr skurrile Angelegenheit. Bisher hatte ich die Damen in den Schaufenstern nur im Film gesehen und hier standen sie leibhaftig. Nun ja, da gebe ich mein Geld lieber noch für ein paar L.O.K.I.-Scheiben (so der Name des Inade-Labels) aus...

 

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