CD Kreisverband Friedrichshain
Samstag 12. April 2008, AZ Conni, Dresden

Hmm, ziemlich doof das. Ich hatte schon mal eine Rezension dieses Konzertes fertig, doch leider ging die in der unbeständigen Datenwelt verloren. Also auf ein Neues, auch wenn das Ereignis schon eine ganze Weile zurückliegt

Hört man sich die Soundproben auf der mySpace-Seite des Kreisverbands an, dann kann man diese bestenfalls als anstrengend bezeichnen. Persönlich bin ich kein allzu großer Freund von unstrukturierten Noise ebenso wenig von den hyperintellektuellen Erklärungsmodellen, die manche Künstler zu ihrem Soundchaos anbieten. Das fertige Klangelaborat muss mir zuallererst gefallen, das Verstehen kommt später. Da meine ästhetischen Grenzen sehr weit sind, ist es eigentlich nicht so schwierig, mich zu interessieren, solange man mich nicht mit 1.000Mal Gehörtem langweilt oder z.B. mit künstlich aufgebohrtem Soulgejaule quält.

All dies war an diesem Abend nicht der Fall. Der Kreisverband war mit vier Protagonisten angetreten - drei Herren und einer Dame. Herr Ohmnoise, der Erfinder und "Chef" des Ganzen stand mit seinem Keyboard an der Seite und dirigierte seine Mitstreiter ein wenig. Die waren mit allerhand Effektgeräten und Laptop ausgerüstet, das Gesangsmikrophon bediente vor allem die einzelne Dame. Auch wenn ich en detail nicht mehr genau sagen kann, welche Art von Musik beim Zusammenwirken der Vier entstand; auf jeden Fall zeigte sich der Kreisverband an diesem Abend recht eingängig, die improvisierte Musik befand sich stets im Fluss und wirkte weder eckig noch chaotisch. Vielleicht etwas untypisch für das Projekt, mir gefiel das ambient-experimentelle Gebräu auf jeden Fall recht gut. Am Ende durften die einzelnen Mitstreiter noch einige Solozugaben aufführen, die sich wunderbar ins Gesamtbild fügten. Lustig war insbesondere Ohmnoise Hasssong, bei dem der CD-Vorsitzende mal so richtig aus sich rausging. Ein sehr schöner Abend!

 

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