BulBul & SchnAAk
Mittwoch 24. September, Puschkin Club, Dresden


Vor einigen Jahren bekam ich mal eine kleine CD von BulBul in die Hand, "Velo". Auf selbiger hatten die Wiener aus Fahrtradgeräuschen recht abwechslungsreiche, witzige und spannende Musik gezaubert, so dass der Tonträger in bleibender Erinnerung blieb. Dies war bis vor kurzem die einzige Berührung mit den Österreichern. Als sie sich für einen Auftritt in der Stadt ankündigten, wollte ich die Gelegenheit natürlich nicht verpassen, mir live ein Bild von der Band zu machen und eilte in den Puschkin Club.

Das Erste was mir auffiel war, dass ich trotz regulärer Anfangszeit viel zu früh da war. Bevor die Dresdner SchnAAk als support die Bühne betraten, war es bereits 22.30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der anfangs recht leere Club dann doch gut gefüllt und das an einem Wochentag! SchnAAk ein Duo mit Gitarre und Schlagzeug gaben mir dann schnell die Erleuchtung, welche Art von Musik mich an diesem Abend erwartete: so genannter Post Rock. Der zeichnete sich bei den Dresdnern ebenso wie später bei BulBul durch beeindruckendes handwerkliches Können, einen eher intellektuellen Musikansatz und reichlich Gefrickel aus. Schlecht war das auf keinen Fall aber einfach nicht mein Ding. Insbesondere bei SchnAAk ging mir der funkig-jazzige Sound bald auf die Nerven. Unabhängig davon war es ein Genuss, den Musikern bei ihrer Arbeit zuzuschauen, da sie sich voll verausgabten. Technisch war alles brillant, mit zahlreichen Tempowechseln und Breaks - ganz große Klasse. Nur halt nichts für mich.

                  

BulBul spielten dann ein wenig "poppigere" Musik, die mir besser gefiel. Vom oft beschworenen Witz der Band merkte man live nicht viel, wenn auch die Musiker sehr sympathisch rüberkamen und mit dem Publikum kommunizierten. Das goutierte die gut gebauten Stücke und wippte zum von Gitarre, Bass und Schlagzeug getragenen Sound gepflegt mit den Köpfen. Sehr angenehm das Ganze aber für mich kein Grund, mich näher mit der Band zu beschäftigen. Da es schon reichlich spät war, verließ ich den Club vor Ende des Konzerts.

           

           

PS: Die fünf Euro Eintritt waren wirklich nicht zu viel verlangt auch wenn ich sicher kein Fan dieser Musik werde. Offensichtlich kann man doch noch Konzerte zu vertretbaren Preisen auf die Beine stellen…

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