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Die
Art, Fliehende Stürme, Substance Of Dreams
Samstag 28. April 2007, Südbahnhof Chemnitz
Erster Minuspunkt: Es dauerte
ewig, bis die erste Band spielte. Der Einlass war für 20 Uhr angekündigt,
der Start für 21 Uhr, wirklich los ging es dann so gegen dreiviertel
elf. Bis es soweit war, durften sich die Gäste - zweiter Minuspunkt
- immer wieder die gleiche Joy Division-CD anhören. Mich stört
das zwar nicht unbedingt, man sollte aber schon erwarten, dass die Organisatoren
zur Pausenüberbrückung noch die eine oder andere Scheibe mehr
im Gepäck haben. Die elend lange Wartedauer - wir waren in Erwartung
eines Ausverkaufs schon kurz nach acht vor Ort - sollte man - dritter
Minuspunkt, stehend in der zunehmend - vierter Minuspunkt - verquarzten
Location verbringen, denn eine Lüftung gab es vor Ort nicht. Wäre
nicht Die Art und die Fliehenden Stürme aufgetreten, hätte ich
zu diesem Zeitpunkt schon das Handtuch geworfen, hätte das Geld zurück
verlangt und wäre wieder nach Hause gefahren.
Zur Vorband Substance Of
Dream gibt es nicht viel zu sagen. Ganz nette Musik, bei der mir vor
allem der dämliche Elektrobeat und mit zunehmender Spieldauer die
phrasigen Texte auf den Zeiger gingen. Als das Ganze vorbei war, war ich
alles andere als unglücklich. Querverbindungen zu Joy Division wie
auf der Bandseite kolportiert konnte ich keine erkennen. Nicht wirklich
schlecht aber denkbar überflüssig.
Der Auftritt von Die Art
war dann so schön wie immer. Die Leipziger spielten einen Querschnitt
durch ihr Programm, von neu nach alt. Besonders bei den energetischen
Songs ging das überwiegend etwas ältere Publikum mit und pogte
bei passender Gelegenheit, bis die Luft ausging (zumindest hab ich das
aus persönlicher Erfahrung in Erinnerung). Bei den ruhigeren Hits
wie "Ozean" schunkelten die Freunde des britisch angehauchten
Songs mit.
Nach einer Umbaupause betraten
dann die Fliehenden Stürme die Bühne. Mir fiel wieder
einmal deutlich auf, dass ich nur einen Bruchteil des Schaffens der Band
kenne, ganz im Gegensatz zu vielen der Anwesenden, die die Texte mitsingen
konnten. Der düstere Punk scheint in Ost wie West gesellschaftsfähig
zu sein und zu den Standards alternativer Jugendzentren zu gehören.
Ich hörte an diesem Abend hauptsächlich zu und beobachtete die
finster dreinschauenden Protagonisten an, deren Erscheinungsbild für
mich so gar nicht zu den zum Teil sehr poetischen Aussagen ihrer Texte
passt. Aber das Leben wäre auch zu einfach, wenn Form und Inhalt
immer übereinstimmen würden.
Trotz der vielen anfänglichen
Minuspunkte ein recht netter Abend.
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