Apocalyptik Folk
mit Sol Invictus, Spiritual Front und Frank Machau
Sonntag 31. Dezember 2006, Hellraiser Leipzig
Silvester kann man saufend mit
seinen Kumpels verbringen oder sich ein schönes Konzert antun. In diesem
Jahr entschieden wir uns fürs Letztere und fuhren damit gut. Im Leipziger
Metal-Club Hellraiser standen drei Bands / Projekte auf der Bühne. Die
angekündigten Nebelung fielen aus, worüber ich aber nicht sehr unglücklich
war, denn wie die meisten deutschen Neofolk Bands geben mir rein gar nichts.
Bei der Ankündigung, dass
Frank Machau von Orplid als Ersatz spielen sollte, bereitete ich mich
schon mal auf das Schlimmste vor und war dann angenehm überrascht.
Ohne seinen Mitstreiter präsentierte Machau nur mit der Gitarre bewaffnet,
sehr angenehme, nicht ganz so pathetische Singer-Songwriter-Stücke,
wie man das von Orplid gewohnt ist. Bei der angenehmen Stimme Machaus
fragt man sich, warum er sich sonst eher im Hintergrund hält.
Auf Tony Wakefords Wunsch spielten
Sol Invictus als zweite Band, noch vor Mitternacht. Viel zu sagen
gibt es über den Auftritt nicht: wirklich Überraschendes geschieht
nicht. Aber schließlich ist Neofolk keine Partymucke und so ist
es auch OK, guten Musikern bei ihrer Arbeit einfach nur zuzuschauen. Von
Sol Invictus konnte ich bereits den dritten oder vierten Auftritt genießen.
Geboten wurde, wie zu erwarten, ein Querschnitt durch das bisherige Schaffend
der Band. Insbesondere die Beteiligung von Andrew King bereicherte den
Sound ungemein und verlieh dem Set zusätzlichen Schwung. Tony sieht
immer noch nicht gut aus, seiner Musik tut das jedoch keinen Abbruch.
Persönlich freute ich
mich auf besonders auf den Auftritt von Spiritual Front, von denen
ich beim letzten WGT nur wenig mitbekommen hatte. Die Italiener lieferten
ein sehr stimmiges Set mit echten Mitsinghits ab. Die Ausstrahlung von
"Armageddon Gigolo" Simone Salvatori begeisterte insbesondere
das weibliche Publikum aber unabhängig vom Äußeren haben
die Italiener ein hervorragendes Gespür für intelligente Popmusik.
Unbedingt wieder!
Nach Abschluss der Konzerte verließen
wir den Ort des Geschehens - übrigens eine sehr schöne Location
- ohne noch großartig Wert auf die Künste der DJs zu legen.
Mit fortschreitendem Alter setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch,
das weniger manchmal auch mehr ist.
Alles in allem ein sehr gelungener
Abend, der jeden Cent wert war.
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