Dark Ambient Marathon - Svartsinn, Hypothermia, Avsky
Donnerstag 30. November 2006, Kafe Ni Muser, Trondheim

Am 30.11.06 hab ich mich nun aufgerappelt mir mal wieder Kultur anzuschauen, was in Trondheim/ Norwegen sehr leicht ist, denn auch diese Dark Ambient Veranstaltung wurde indirekt durch die hiesige Universität gefördert.
Es ging also ins Kafe ni Muser durch den normalen Kneipenbetrieb hindurch in einen überraschend großen Saal. Der Spaß kostete 5€ - für die hiesigen Verhältnisse sehr wenig - und der erste Künstler Hypothermia (kurzfristig eingesprungen für den erkrankten Taphephobia) war schon am Werke. Die Klangqualität war mies, obwohl manchmal doch Strukturen hörbar waren, die aber durch unpassende Visualisierung sofort wieder zerstört worden. Der Bildwechsel passte einfach nicht zur gerade erzeugten Stimmung.
In der Pause war dann endlich Zeit mal an die Theke zu gehen, was mir bei 17€ für ein Glas Wein und 'n Pivo aber auch nicht recht gefallen wollte. Da soll sich in der Dresdner Gemeinde mal jemand über Kosten aufregen.
Avsky der zweite Künstler kam visuell (sehr schönes Schnee-Schlacht-Wald Video) und soundtechnisch viel besser rüber, war auch für mich die Entdeckung des Abends und ist auf alle Fälle eine Empfehlung wert. Sehr komplexe Mugge auch ohne Bass/Percussion Elemente und nicht zu düster gehalten. Alles was klang, schien auch nicht künstlich zu sein, vielmehr dominierten "Wasser an der Küste", "sehr viel Wind in den engen Gassen" und "Waldsound"-Samples.
Svartsinn war der letzte Künstler und gleichzeitig auch der schlechteste. Locker daherklimpernde Computermusi. Zuviel harte Bässe, ich wusste gar nicht so recht, wie sich da ambientartige Stimmungen aufbauen sollten. Dazu gab es dann noch einen ganz üblen 70iger Jahre Agentenfilm. Die Untermalung des Videos passte schon, aber nicht zum Motto des Abends.
Insgesamt war es aber doch ein sehr guter Abend, die Sichtweise zu Untergrundkunst ist hier in Trondheim zum Glück eine andere als die gewohnte auf der Chemnitz-Dresden-Achse.


von unserem Trondheim-Korrespondenten Sombre

 

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