Vultures Quartet with Schuler Tsuda - Sui Generis (CD, Zoharum)

Schon das eigentümliche Cover ist ein deutlicher Hinweis darauf, was den Hörer auf diesem Tonträger erwartet: experimentelle Musik. Das Vultures Quartet, das im Kern allerdings nur aus drei Aktiven - Matt Chilton, Will Connor and Anthony Donovan – besteht, hat seine Wurzeln in der Londoner Improvisations-Szene. Um das Quartett zu vervollständigen, haben sich die Herren die Vorgabe entwickelt, stets einen Gastmusiker einzubeziehen. In diesem Falle ist dies Schuyler Tsuda, ein Studienkollege von Will Connor an der University of Hawai`i in Manoa. Der New Yorker Tsuda ist Komponist, Filmmacher, Künstler, Musiker und Organisator in Personalunion, mit einem Doktor in Komposition. Zudem ist er Teil des Produzententeams „The Sonic Alchemists“.

Allein dieser Hintergrund legt schon nahe, dass die musikalische Herangehensweise eher eine akademische ist. Nicht fetter DIY-Noise oder rhythmischer Tanzindustrial werden auf „Sui Generis“, was so viel wie „auf die eigene Art“ bedeutet, geboten, sondern sehr reduzierte und reichlich verkopfte Klanglandschaften. Aus selten Instrumenten, alten Analog Synthesizern und „Altmetall“ werden Töne gewonnen und gekonnt zusammengesetzt. Der Sound kommt meist recht minimal daher, mal kratzig, mal verträumt, mal abgefahren. Persönlich muss ich gestehen, dass sich mir das Kompositionsprinzip nicht erschließt. Das Ergebnis in Form dieses Tonträgers ist demnach auch wenig eingängig, das Hören eher eine konzentrierte Übung als ein Vergnügen. In einen popmusikalischen Zusammenhang lässt sich das abstrakte Werk nicht einordnen, auch wenn man diesen weit fasst. Hier gibt es weder Fließendes wie im Ambient noch Repetitives wie im Industrial. „Sui Generis“ ist Klangkunst für Fortgeschrittene, doch ich gestehe, dass mir bei diesen auf das „Skelett“ reduzierten Sounds ein wenig das „Fleisch“ fehlt. . Das schöne Digipack weckt da andere, wesentlich emotionalere Assoziationen.

 

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