Satori – Contempus Mundi (CD, Cold Spring)

„Contemptus Mundi“ ist die Vertonung eines satanistischen Textes, vorgetragen vom aktuellen Hohepriester der Church Of Satan himself, Peter H. Gilmore. Dessen Stimme hat nicht ganz die Ausdruckskraft seines Vorgängers und Gründers der Kirche, Anton Szandor Lavey, trotzdem ist der leicht theatralische Vortrag ganz angenehm. Die Worte, nachzulesen im Booklet, sind es hingegen weniger, beschwert sich der dunkle Priester doch über den Zustand der Welt, in der die Stärke der Person nichts mehr zählt. Statt konsenssüchtiger Debattierer werden neue, kompromisslose Krieger beschworen. Dazu kann man stehen wie man will, ich denke ja eher, dass das Problem das der Uniformierung ist und da nur ungehemmter Individualismus dagegen ankommt. Aber lassen wir hier die Diskussion und schauen wir lieber auf die Musik. Die ist sehr düster – wie sollte es auch anders sein – und recht minimalistisch. Dunkles Grollen, atavistische Rhythmen, windartiges Rauschen, Knistern, wenige, sparsame orchestrale Einlagen; kurz das perfekte Ambiente bzw. der perfekte Ambient für böse Botschaften.
Die CD enthält zwei Varianten des Stückes, einmal das 26-minütige Original und den 20-minütigen „Nameless Wrath Mix“. Der kommt ohne Gilmours Beitrag aus, musikalisch kann ich kaum Unterschiede entdecken. Insgesamt wirkt das Stück so etwas langatmig, man hätte es sich auch sparen können. Mit ein wenig Kürzung hätte also auch eine kleine CD genügt. Oder die Musiker hätten das Stück in die Hand von Kollegen gegeben, die ihrerseits Remixe anfertigen, die ganz andere Richtungen einschlagen. So ist das Ganze etwas verschenkt.

Fazit: Sicher nicht der interessante Satori-Tonträger, ein Muss jedoch für alle Satanisten ;-)

 

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