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Pira Sea
Insect Empire (CD, Eigenproduktion)
Der Beipackzettel dieser CD
ist sehr aufschlussreich. Auf ihm steht zu lesen Pira Sea [mäandern]
beim Vertonen der eigenen Psychosen und Midlife Crisis zwischen Polen
der 70er-Electronica, 80er-Wave, Ambient und Post-Rock umher...
und weiter Die Anfang 2012 erschienene CD... versammelt 14 zum großen
Teil auf Improvisationen basierende Tracks, die einige Male auch durchaus
am Popsong schnuppern, um aber kurze Zeit später an Verhörmusik
zu erinnern.
Mit diesen wenigen Zeilen ist eigentlich alles gesagt, sowohl, was die
wirklich gut gemachten und spannenden Sounds der Band betrifft, als auch,
wo die Schwächen der Veröffentlichung liegen. Wer will schon
die Psychosen anderer Menschen und deren Midlife Crisis erleben? Genau
dieser jammernde Ton des Sängers ist es, der nervt; zieht er sich
doch durch alle Stücke der Platte und macht es zur Qual, das Werk
am Stück zu hören. Auch sonst ist der Grundtenor ein recht depressiver.
Verhörmusik sollte deshalb auch durch Foltermusik
ersetzt werden, denn wer möchte sich schon um jeden Preis mental
so runterziehen lassen. Besonders deutlich wird dies bei Backfires,
das an kalter Einsamkeit kaum zu übertreffen ist. Die weinerliche
Stimme von Sänger Arndt Lange-Böhmer evoziert Bilder von einer
hoffnungslosen, verlorenen Person inmitten einer menschengemachten Ödnis.
Nun bin ich auch alles andere als ein Happy Hippo und kann dunkle Melancholie
und vertonte Trostlosigkeit eigentlich ganz gut ertragen, bei Pira Sea
werfe ich allerdings noch vor Ende der CD das Handtuch. Ein etwas abwechslungsreicherer
Gesang und das eine oder andere musikalische Kerzlein inmitten der Dunkelheit,
würden dem Sound der Band auf jeden Fall gut tun.
Ein wenig kritisch muss noch angemerkt werden, dass die Aufnahme etwas
sauberer sein könnte, kommt es doch zu manchen Verzerrungen, die
sicher nicht gewollt, jedoch deutlich zu hören sind.
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