Merzbow vs Nordvargr - Partikel III (CD, Cold Spring)
Dies ist bereits die dritte „Partikel“-Kollaboration von Masami Akita (aka Merzbow) und Henrik Nordvargr Björkk (MZ.412, Folkstorm, Toroidh). Ich muss allerdings gestehen, dass ich ersten beiden nicht kenne und demzufolge keine Vergleiche anstellen kann. Die Konstellation Japan Noise meets Swedish Power Electronics weckt einige Erwartungen, die aber meiner bescheidenen Meinung nach eher nicht erfüllt werden. Das ist aber nicht unbedingt negativ gemeint. Dazu aber später.
Auf dieser im hübschen
Digipack verpackten CD sind vier Titel zu hören, von knapp acht Minuten
bis zu über 16 Minuten Länge. Für die ersten beiden Stücke
zeichnet Henrik Nordvargr verantwortlich, hier hat Masami Akita zusätzliche
Sounds hinzugefügt, bei Track drei und vier war es umgedreht. Bei
„Heterotic String Hybrid“ lässt sich das ganz gut nachvollziehen;
die kalten Beats und Keyboardflächen sind mit einem rostig-kratzigen
Noise-Film überzogen. Bei „Lorentz Covariance“ bilden Nordvagrs
Dark Ambient und Merzbows Noise eine recht gute Einheit, bis der Krawall
ausufert und das Klangbild bestimmt. „Submaton Color Pt. 1“
Beginnt ebenfalls mit einem Nordvagr-Beitrag, „schwelende“ Synthieklänge,
über die Merzbow sirenenartige Sounds schichtet. Auf Dauer (immerhin
14 Minuten) ist das allerdings ein bisschen wenig. Bei „Submaton
Color Pt. 2“ machen's die beiden dann umgekehrt: Zu einem recht spanennden
Noise, liefert Nordvagr sein „Gehupe“ und Tonleiter-Auf-und-Ab-Gedudel
dazu. Auch nicht wirklich so der Hit.
Insgesamt finde ich die einzelnen Stücke eher etwas zu lang und auch
zu „beliebig“, soll heißen dass ich darin keinen roten
Faden entdecken kann. Im besten Falle betrachtet man das Ganze als eine
Art Reise, in der es mal bergauf, mal bergab, dann schnell über flache
Strecken geht und auch mal unter Wasser abgetaucht wird. Zugegebenermaßen
werde ich mir diese Veröffentlichung nicht mehr allzu oft anhören.
Ich hätte ehrlich gesagt mehr erwartet. Ist aber auch eine recht
schwierige Aufgabe, zwei solche Stile zusammen zu bringen, da die Summe
der Sounds den Hörer einfach überfordern muss...
