Kunst Als Strafe - Movement Across A Barren Surface (CD, Sleepless Records)

Das erste Mal so ich Kunst Als Strafe bei einem Schlagstrom-Festival in Berlin. Anders als viele Projekte im Bereich Industrial / Experimentelle Musik entlockte das Quintett auch zahlreichen echten Instrumenten wie Cello oder Violine seine Klänge - eine Tatsache, die die Berliner wohltuend aus der Masse heraushob. Die Musik war live dargeboten so magisch, dass ich mir umgehend nach dem Konzert die CD zulegte. Mittlerweile habe ich Kunst als Strafe dreimal live gesehen und die CD recht häufig gehört und ich muss gestehen: Der Zauber ist verpflogen. Nicht, dass "Movement Across A Barren Surface" eine schlechte Platte wäre, doch gelingt es der Band nicht, über die volle Länge Spannung aufrecht zu erhalten. Die komplexen Sounds sind auf jeden Fall hörenswert, doch plätschert das Ganze in einem kunstvollen Ambient zu lange Zeit einfach so vor sich hin, so recht ohne Höhepunkte. Nur bei "Strike-Slip/Normal/Thrust" geht's mal richtig zur Sache aber das bleibt der einzige Ausbruch der Platte. Die nervtötende "Sirene" am Ende von "4550MA Accreation Of Earth" mal nicht mitgerechnet.

Erwähnt werden muss auch, dass Kunst als Strafe ihren Namen wohl etwas zu Ernst nehmen. Wer will schon in einem Stück Phrasen aus der Philosophie-Vorlesung hören wie "the priciple of uniformitarianism"? An anderer Stelle erinnert man lyrisch an die Neubauten, was ja ganz OK ist, nur ist Blixa halt Blixa und bei dem gehen Sachen durch, bei denen man an anderer Stelle nur den Kopf schüttelt.

Alles in allem keine schlechte Platte aber eine, die durchaus besser sein könnte. Vielleicht überzeugt der zweite Versuch mehr, falls es einen solchen geben wird...

 

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