V.A. - Expandable Muzack (CDR, Shit Music For Shit People)

 

Eigentlich ist das Label „Shit Music For Shit People“ aus Dänemark auf Shitcore spezialisiert. Mit dem Hybriden aus Noise, Break Core und Gabba haben die auf dieser CD zu hörenden zehn Stücke allerdings nichts zu tun. Sie enthalten Tracks von sechs Projekte eines unbekannt bleibenden Musikers, zumindest konnte ich anhand der beiliegenden Informationen nichts entnehmen und auch die Recherche bei Discogs bleib erfolglos.
Zu hören gibt es eine Mischung aus Ambient und Field Recordings bzw. Samples, die nicht allzu glatt ist, dafür aber recht spannend anzuhören. Das unter dem Projektnamen GREEN LIVES gelistete Stück kombiniert ein meditatives Gitarren(?)-Loop mit zahlreichen sehr zurückhaltenden Alltagsgeräuschen.
DESTRUKTIONSANSTALT kombiniert dieses Konzept mit einigen noisigen Zulagen, einfachen, düsteren Keyboardmelodien und allerhand anderem ungewöhnlichen Instrumentarium. Dabei entsteht ein ziemlich Horroraffiner Soundtrack.
LEFT HAND OF GOD zeigt sich wieder sehr reduziert. Die atmosphärischen Klangcollagen klingen bei „Disruption and Decay“Dank der beschwörerischen Stimme und ritueller „Chants“ wie bei einer finsteren Zeremonie aufgenommen. „Passion Loves Death“ beginnt mit einer romantischen Keyboardmeldoie, zu der eine Nazi-Rede (Adolf?) und Kriegsgeräusche gemischt werden. Doch auch die Gegner von olle Adolf kommen zu Wort, damit sich das Ganze ausgleicht. Etwas kurz geraten ist der Track allerdings, da hätte man noch mehr machen können.
HEART MANTIS vermischen dann in On The Floor“ wieder noisige Atmosphären (Kratzen und Rauschen ebenso wie verzerrte Gitarren) mit einfachen Drones bzw. geloopten Instrumenten, der tatsächliche Ursprung der Klänge ist aber nur schwer zu erkennen, vermutlich ist auch dafür das beliebte Saiteninstrument im Einsatz. Insgesamt geht es ein klein weniger chaotisch zu. Auch hier scheint den Beschwörungen nach zu urteilen gerade ein finsteres Ritual zu Gange zu sein. „Willie The Pimp“ kommt wesentlich schräger , stark verzerrt und ohne Melodie daher. Rückgrat des Tracks ist eine verspulte Stimme, die seltsame Dinge erzählt. Gegen Ende wird das Stück dann noch rhythmisch unterlegt.
DOMESTIKA EXOTICA vertont einen Katzen-Alptrum. Auf „Feline Nightmare Election“ ist neben dem schnurrenden Vierbeiner vor allem sich langsam entwickelnde, leicht kratzige Drones zu hören. Quelle der Sounds dürften hier einfach Keyboards sein.
Den Abschluss des Samplers bilden zwei Stücke von LIDANE LIVERING, die rein synthetisch daherkommen. „Distorted Tones Of Teenage Boys“ basiert auf einem fließenden Drone, das mit einer sich wiederholenden elektronischen „Fanfare“ kombiniert wird. Auch hier dürfen die Alltagsgeräusche nicht fehlen. Das kurze „Toilet Related Deaths“ ist dann vor allem Geräuschkulisse mit einem Modellfliegerbrummen als auffälligsten Element.

Auch wenn hier in vorderster Linie nur ein einzelner Herr zugange ist, zeigt sich „Expandable Muzack“ doch recht abwechslungsreich. Das Cover mit Freund Baphomet in einer Darstellung von Eliphas Levi ist passend gewählt, viele der Stücke scheinen düsteren Ritualen zu entstammen. Da freut sich der Satanist und dem Gottgläubigen gruselt's.

 

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