Split with Flutwacht

 

Praying For Oblivion – Cathartic Disgorgement (CD-R, Roilnoise)

Dass, was Andrew Seal aka Praying For Oblivion hier zu Gehör bringt, ist zweifelsohne Noise und dazu noch recht harscher. Daran lässt schon das kurze Eingangsstück „Lupine Frequency“ keinen Zweifel. Der Stil von PFO ist es jedoch nicht, ständig, wie der Hase vor des Jägers Flinte, die Richtung zu wechseln; die Krawallorgien sind meist organische „walls of sound“. Aus den recht statischen bzw. langsam fließenden oder auf- und abschwellenden Klanggebilden, die meisten länger als sechs Minuten, lässt sich neben den scherbelnden Frequenzen aber noch so mancher „natürliche“ Ton heraushören, was das Ganze unterhaltsamer macht. Auch setzen PFO nicht ausschließlich auf die volle Breitseite, gelegentlich wird der Druck ein Stück weit zurückgefahren, damit sich das Ohr wieder erholen kann. Das Ganze geht dann ganz gut als Noise Ambient durch. Zu leise sollte man Die Musik allerdings nicht hören, denn sonst geht ein Teil des Klangspektrums verloren (und bei zu laut des Gehörs ;-)).
Ein wenig aus der Reihe fällt das rhythmische „Rune Filled Mind“, das verdächtig nach Esplendor Geometricos „Dynamo“ klingt, dessen Oberfläche mit der Noise-Maschine zerkratzt wurde.
Bei wiederum sehr kurzen „All Consuming Oxidizer“ greift sich Seal erstmals das Mikrofon und verleiht den schwebenden Noise-Kaskaden einen Power Electronics-Touch. In diesem Sinne wird auch das abschließende „Ultimatum“ ausgesprochen, bevor der Zuhörer nach einem schneidenden Pfeifton wieder in die Stille der eigenen Gedankenwelt entlassen wird.
Insgesamt eine recht abwechslungsreiche Veröffentlichung, die Material für die Fans der verschiedenen Subgenres bietet. Etwas geschult im Umgang mit Krawall sollte der Hörer allerdings sein.

 

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