Travailleur En Trance - Ultima Ratio Intervention (CD, Manoeuvre records)

"'Ultima Ratio Intervention' bringt eine neue und genreübergreifende Art von Energie hervor - TET's Beschwörung reiner Kraft elegant-aggressiver elektronischer Klänge ist das letzte, gefährlichste und somit zweifellos wirksamste Mittel… Ihre extremistischen, metallischen Bässe, die nervenzerfetzenden Tonfolgen in den Sequenzen , der unerträglich harsche ‚Gesang' und die zynischen, mehrsprachigen Texte… " Den Rest der Werbeprosa aus dem Waschzettel zur vorliegenden CD erspare ich Euch, denn wer will schon etwas von "shuffelnden Grooves" oder "lässigen Einwürfen abstrakten, hypermodernen Sounddesigns" lesen. Der später im Text eingeführt Begriff des "Neo-EBM" beschreibt wahrscheinlich am Treffendsten, welcher Sound den Hörer hier erwartet. Wobei man sicher darüber streiten kann, was so neu an der TET-schen Spielweise des alten Pommes Frites-Genres ist, aber lassen wir solch müßige Diskussionen. Die Vorbilder sind leicht identifizier- und nachvollziehbar, was für Anhänger dieser Art Musik immer gleichbedeutend mit Qualität ist. Wie auch immer, der mittlerweile so populäre Future Pop wird hier nicht bedient, dafür ist das Ganze einen Zacken zu "hart".

Genau diese "Härte" ist es, die mir fürchterlich auf den Sack geht. Ich verrate sicher nichts Neues, wenn ich gestehe, dass ich EBM nicht wirklich mag. Bis auf wenige alte Helden wie z.B. Placebo Effect, haben es keine Vertreter des Genres in meinen Plattenschrank geschafft. Die 08-15-Rhythmen, die nur selten über die Qualität von Discostampfern hinaus reichen, die bis zur Unerträglichkeit betriebene "Ich bin böse"-Masche und das dämliche Macho-Gehabe der meisten Protagonisten empfinde ich schlicht und ergreifend als abstoßend. TET bilden da keine Ausnahme. Mein Vorsatz, jede Platte mindestens einmal durchzuhören, gestaltet sich hier für mich zur echten Tortur. Gut, die Herren verstehen ihr Geschäft. Die Samples sind (dem Zielpublikum entsprechend) klug ausgewählt, die Produktion ist sauber. Alles zielt in Richtung DAC und Grufti-Großraumdisse (was man auch anhand der prominenten Neumischer ablesen kann) und wenn die entsprechende Anschubfinanzierung kommt, werden es die Jungs auch schaffen. Mir bleibt nur, ihnen für ihren Weg alles Gute zu wünschen. Möge die Macht mit Euch sein!

 

PS: Kleine Anmerkung an die Jungs vom Label: Bitte ändert den Font von Eurem Namen. Ich hab's nur durch die Suche im Netz rausbekommen, wie Ihr richtig heißt...

 

Titel
1. Red Spot (Azimuth Ratio Edit) 2. (Could) I Scan You V2.005 (Bulgarian Version) 3. Arbeiter der Stirne/Arbeiter der Faust 2005 (Der lange Marx-Mix) 4. The Hymn of the Martyrs 5. The Blood of the Martyrs 2005 6. (To) Force It 7. Damn Body Deception 8. UVR 2005 (dm_mitte) 9. The Surveyor (patched 0.5) 10. Soviet Machine Fighter (ctf_kabul mix) Remix Reinforcements: 11. Red Spot [Fracture] (Remix by Daniel B. Prothese, Front 242) 12. Arbeiter 2005 (Golpe Roja-Mix by Dave Tarrida: Tresor, Sativae, Mosquito) 13. Soviet Machine Fighter (6-Legs-Mix by Eric van Wonterghem: Insekt, Sonar, Monolith) 14. (To) Force It (Club Smasher-Mix by Mark Hawkins: Crime Productions,Mosquito, Djax-Up) 15. Damn Body Deception (Kraftfeld-Mix by Claus Kruse: Plastic Noise Experience)

 

Interview mit TET


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