Origamit Replika - Kommerz [Merzbow In The Hands Of Origami Replika] (CD, Segerhuva)

Es ist schon einigermaßen lustig, eine Platte, auf der Merzbow-Stücke gekonnt verwurstet werden, "Kommerz" zu bezeichnen. Kommerziell ist weder der Sound von Masami Akita, noch die Bearbeitung durch das Norweger-Kollektiv Lasse Marhaug, Tore H Bøe and Mads Staff Jensen. Das die drei sich als Tore A22, Lasse A 73 und Mads A101 bezeichnen, ist sicher ein Insiderwitz. Ich tippe mal auf die Bezeichnung alter Synthesizer oder irgendwas in der Art.
Auf der CD-Hülle ist genau nachzulesen, welche Ausgangswerke Aktias verwendet wurden, was auch notwendig ist, denn das Oeuvre des Japaners ist kaum überschaubar. Man denke nur an die 50 CD-Box, die quasi nur "Outtakes" und Raritäten enthielt. Da ich selbst, wie sicher viele Andere auch, mir nicht anmaßen würde, zu behaupten, Merzbow-Kenner zu sein, fällt es mir einigermaßen schwer, den Grad der Bearbeitung einzuschätzen. Rein theoretisch könnten Origami Replika auch die Originale hier auf CD pressen und nur einigen Wenigen würde dies auffallen.
Der Sound ist so, wie man ihn auch von Merzbow erwarten würde - Japan Noise, Klangcollagen, Soundexperimente, mal eher dezent, dann wieder krawallig bis die Ohren bluten. Auf jeden Fall haben die Norweger zumindest eine eigene Quelle hinzugemischt - vermutlich im vierten Track der CD - die sie wie folgt beschreiben: "destroying nine Merbow casette cases". Da blutet das Sammlerherz und der Elch feixt. Die Dinger kann man nämlich im Laden kaufen. Der Wertverlust ist, solange man das Booklet nicht beschädigt, also gleich Null. Interessieren würde mich vor allem, was Herr Akita zu diesem Werk sagt.

Titel:
1 - 12 untitled

 


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