Hladna Hladna ist ein russisches Power Noise / Electronic-Ein-Mann-Projekt, das in seiner Heimat offensichtlich einigermaßen bekannt ist, hierzulande allerdings nur einigen Insidern. Dass ich zu diesen zähle, hat vor allen Dingen damit zu tun, dass Hladna als Gäste von NOISES OF RUSSIA bereits bei einer club|debil-Veranstaltung spielten. Gromoglasnoe DA! Über die Band etwas zu
erfahren, stellt sich als äußerst schwierig dar. Im Internet
konnte ich bis auf einen Discogs-Eintrag
keine verwertbaren Informationen finden, nicht einmal einen Hin weis darauf,
wie vorliegendes Werk heißt, das uns zwei Datenträger in typischer
DIY-Verpackung präsentiert. Einen sehr guten Eindruck macht die per
airbrush hergestellte Beschriftung der Tonträger. Auf der zweiten CD befindet sich ein Video im avi-Format, das ich mir erst nach einiger Anstrengung anschauen konnte. Wahrscheinlich verwenden die Russen eine andere Kodierung und so bekam ich in allen Programmen eine freundlichen Fehlermeldung. Erst nachdem ich mir einen neuen Player aus dem Internet geladen hatte, war das Problem behoben. So konnte ich dann erfahren, dass es sich um den etwa 45 Minuten langen Mitschnitt eines Konzertes in St. Petersburg vom Mai 2003 handelt. Leider konnte ich nicht herausfinden, ob die seltsam verschobenen Farben beabsichtigt sind oder nicht. Letztendlich auch kein allzu großer Verlust, denn der Mitschnitt hat keinen allzu großen künstlerischen Wert, besteht er doch ausschließlich aus dem wackligen Bild einer Handkamera. Wäre das Ganze nicht blau sonder schwarz-weiß würde man auch nicht viel mehr sehen, als einen jungen Mann mit Gasmaske, der hinter seinem Tisch Sounds erzeugt. Zum Teil mit immensen körperlichen Einsatz. Die Tonqualität ist übrigens ganz in Ordnung, besser auf jeden Fall, als man es von einem Homevideo erwarten kann. Musikalisch bietet Hladna das gleiche Spektrum wie auf "normaler" CD, Krachiges, verzerrte Stimme, reinen Noise, Rhythmisches und avantgardistische Klänge in einem fortlaufenden Wechsel.
Vorliegende CD mit neun Titeln
und einer Spieldauer von 54 Minuten kommt etwas ruhiger als "Gromoglasnoe
DA!" daher, wie sich bereits anhand des Titels "Drone Noise
1998 -1999" vermuten lässt. Die einzelnen Stücke, die vorrangig
auf Field Recordings aufgebaut sind, versprühen einen sehr rauen
Charme. Das Ganze erinnert an die typischen Klangkünstler, die mit
allerlei Quellen atmosphärische Sounds erzeugen. Rhythmus und ähnliche
Strukturen spielen nur eine sehr untergeordnete Rolle, Hladna liefern
einen sich stetig aber langsam verändernden Sound ab. Das sehr kurze
Stück fünf fällt aus der Reihe. Hier hat der Künstler
ein paar seltsame tierartige Geräusche ins Mikrophon gegrunzt.
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