Miasma ++++ Faces

Herz Jühning - Miasma (LP, Galakthorroe)

Schon bei der ersten Herz Jühning-Veröffentlichung lautete die Kritik, dass der Unterschied von diesem zu den anderen Künstlern des Galakthorroe-Labels nicht allzu groß ist. Nicht dass Herz Jühning wie ein Plagiator wirkt, eher wie ein andere Verpackung für das gleiche Produkt. Sicher, es gibt Unterschiede zu Haus Arafna und November Növelet - aber eindeutig mehr Parallelen. Herz Jühning präsentiert sich etwas poppiger als Haus Arafna und maskuliner als November Növelet aber das war's dann schon auch. Man bearbeitet den gleichen Werkstoff mit den gleichen Werkzeugen und huldigt dabei der gleichen Ästhetik. Kein Wunder, dass das Ergebnis sehr ähnlich ist, oder?
Das soll's dann aber mit der Kritik gewesen sein. "Miasma" verkürzt die Wartezeit auf das nächste Haus Arafna-Album auf sehr angenehme Art. Die Freunde des Galaktharroe-Sounds können sich von Dröhn-Schleifen einwickeln lasen, das Stechen im Ohr genießen, den die elektro-akustischen Entladungen verursachen, sich rhythmisch die volle Synthiepatsche geben lassen oder hinter dem Klang der verschwurbelten Stimmen herlauschen. Das macht wie immer Freude. Von Seite A hat es mir insbesondere das verzweifelte "Abortion" angetan, dass sich mit seinem mechanisch walzenden Rhythmus ins Gehirn frisst. Das poppige "Reopened Eyes", das mehr in Richtung Arafna zu Zeiten der "Für immer"-Single tendiert, ist eine vortreffliche Eröffnung von Seite B. Ihm folgt mit dem hämmernden "Infibulation" eines der energetischsten und abwechslungsreichsten Stücke der Platte. Das abschließende "Haunt You Every Day" markiert noch einmal einen Höhepunkt in Bezug auf die Düsternis.

Zum Layout braucht man eigentlich kein Wort verlieren. Das entspricht wie immer Galakthorroe-Standard, ist also allererste Sahne. Schön schwarz, ein bisschen mystisch und graphisch hervorragend umgesetzt.


Titel:
A1. Introduction
A2. Miasma
A3. Can't Be
A4. No Happy Future
A5. The Rape
A6. Opisthotonous
A7. Abortion
B1. Reopened Eyes
B2. Infibulation
B3. Vulnerability
B4. Messiah
B5. Defense Reaction
B6. Haunt You Every Day


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Herz Jühning - Faces (7'', Galakthorroe)

Da ist er wieder der Galakthorroe-Sound. Manchmal frage ich mich, ob das daran liegt, das alle Künstler das gleiche Equipment benutzen… Lässt man dies außen vor, so finden sich auf "Faces" vier sehr schöne Stücke, die zwar genauso gut von November Növelet, Haus Arafna oder Maska Genetic stammen könnten aber auch keinen Anlass bieten, darüber traurig zu sein. "I Deserve" mit seiner eingängigen Synthiemelodie und den parolenhaften Lyrics bleibt besonders stark hängen und wird dafür sorgen, dass es Herz Jühning auch auf den Tanzflur schafft.

Titel A-Seite:

  1. Anorexia
  2. I Deserve

Titel B-Seite:

  1. Faces
  2. Rituals


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